Eine Tiefenschau der Akupunkturmeridiane (06.06.12)
Aktuelle Neuerscheinungen: Zwei kleine Hefte zu je 48 Seiten, in denen eine Tiefenschau der Akupunkturpunkte
von Akupunkturmeridianen vorgenommen wird. Es handelt sich dabei um die Meridiane des Herzens und des Perikard-Meridians.
Die Ausführungen der beiden Hefte stellen eine Kompilation verschiedener Quellen zur chinesischen Medizin und hier speziell
zu den Akupunkturpunkten dar. Als Quellen wären hier vorrangig Heiner Frühauf, Josef Müller, Achim Eckert, Noll/Lorenzen und Lonny Jarrett wie
auch teils die Fünf-Elemente-Schule von Worsley zu nennen. In Verbindung mit der astrologischen Analyse der Symptome und
Syndrome wird hier zu dem bereits verfügbaren Material über die Akupunkturpunkte eine grundlegende Tiefenschau vorgenommen, um die Bedeutung der
Akupunktur-Punkte mit besonderer Berücksichtigung ihrer Namen und Symbolik zu entschlüsseln. Jedes Heft enthält eine ausführliche Beschreibung
aller Punkte der Meridiane. Ein Beispiel mag dies illustrieren:
Herz 8
Herz-Leitbahn Hand Shao Yin
Name:
Shao Fu, das kleinere Haus, der kleinere Palast, die kleinere Schatzkammer, die kleinere Versammlungshalle, verlorengeganger Palast, Beamter für Aufbewahrung und Verteilung von Getreide
Shao: wenig, nicht viel, jung, klein, kleiner
Fu: Bezirk, Palast, Schatzkammer, Speicher, ein überdachter Ort an dem Steuern gezahlt werden, ein Mann nimmt und eine Hand gibt
Shao Fu war ursprünglich der Titel eines chinesischen Beamten, der eine Funktion innehatte wie heutzutage ein Sekretär für Landwirtschaft, der für die Aufbewahrung und Verteilung von Getreide zuständig war.
Astrologische Zuordnung:
MA/VE/MO/SO/PL/SA/UR
Lokalisation:
hinter dem Grundgelenk des kleinen Fingers, in dem Zwischenraum zwischen den Knochen auf der gleichen Höhe wie Perikardium 8, bei geballter Faust unter der Spitze des kleinen Fingers
Wirkrichtung:
reguliert das Herz und Herz-Qi, klärt Herz-Feuer, klärt Hitze im Dünndarm, transformiert feuchte Hitze, beruhigt den Geist
Syndrome:
Herz-Yin-Mangel, Herz-Qi-Mangel, Herz-Blut-Stau, Schleim-Hitze, Herz leere Hitze
Qualifikation:
Feuer-Punkt, Ying-Bach-Punkt, Ben-Wandlungsphasen-Punkt
Gemütsebene:
Indikationen:
Angina pectoris
Arme, schlaffe
Armschmerzen
Bettnässen
Brustschmerzen
Brustvölle
Durst
Epilepsie
Erektionen, störende männliche
Erektionen, männliche E. unvollständig
Gebärmuttervorfall
Genitalschmerz
Hände, schlaffe
Halsschmerzen
Handinnenfläche, heiße
Harnverhaltung
Herzklopfen
Hodenhochstand
Juckreiz an den Genitalien
Krämpfe im kleinen Finger
Müdigkeit
Orgasmusprobleme
Pulsfrequenz, unregelmäßige
Schlaflosigkeit
Schläfrigkeit
Schüttelfrost
Schwäche
Steifheit der Zunge
Wechselfieber
Zusammenziehung des Kleinfingers
Erläuterung des Namens und des Punkts:
Der Name Shao Fu dürfte in der Tat als der Titel des chinesischen Beamten zu verstehen sein, der für die Aufbewahrung und die Verteilung von Getreide zuständig war. In gleicher Weise geht es also in diesem Punkt auch um die Aufbewahrung und Verteilung der Herz-Energie.
Ein psychisches Problem, was mit der Verteilung der Herz-Energie hier zusammenhängt, ist die Unfähigkeit sich mitzuteilen, sich zu öffnen und für neue Eindrücke und Begegnungen offen zu sein. Es kann zur Abneigung gegen Menschen kommen, zu Kontaktscheu und Isolation, die mit einer gewissen Furchtsamkeit einhergeht. Dahinter steht die Angst vor neuen Erfahrungen und die Angst, alte Dinge oder Beziehungen gehen zu lassen. Man bleibt lieber bei sich und seinen gewohnten Mustern stehen oder klammert sich an die gewohnte Situation anstatt die eigene Herz-Energie durch neue, vielleicht beängstigende Erfahrungen stimulieren zu lassen. Man seufzt und stöhnt, denn Freudlosigkeit und übergroßer Ernst ohne spritziges Feuer stellen sich ein. Man sitzt quasi wie auf einem seinem Sack Getreide (ein Sack Herz-Energie) in seinem Warenhaus (Herz-Meridian) und die eigene Energie versackt in ähnlicher Weise: Es kommt zu Schlaffheit, Schwäche, Vorfall der Gebärmutter, Harnverhaltung und allerlei genitalen Problemen, weil sich die Feuer-Energie nicht ausdrücken darf. Die Feuer-Energie, die im Herzen und speziell in diesem Feuerpunkt des Herzmeridians liegt, kann sich dann nur noch in pervertierter Form als Krankheit ausdrücken:
Angina pectoris, Brustschmerzen, Brustvölle, Durst, Epilepsie, Genitalschmerzen und Juckreiz an den Genitalien, heiße Handinnenflächen und Herzklopfen, Schlaflosigkeit und Wechselfieber sind Ausdruck der nicht gelebten Herz-Feuer-Energie. Durch Zurückhaltung dieser Energie kommt es zu Spannungszuständen und letztendlich natürlich dadurch auch zu Hitze.
Durch Anregung dieses Punkts wird die Lust, das Leben wieder mehr zu erfahren gefördert, der psychische Aspekt der Sexualität wird gefördert und die Lust- und Hingabefähigkeit steigen an. Man bekommt Lust, zu spüren und zu berühren und Heiterkeit, Freude, Lachen und Glück kommen zurück.
Lokalisationseselsbrücke:
Der kleine zur Faust gebeugte Finger (Herzfinger) berüht genau diesen Punkt, so wie die zusammengebeugte, nicht entfaltete Herzenergie diesen Punkt so nötig hat.
Homöosinatrie:
Bunkahle: Calendula officinalis (MA/VE/MO/SO/PL/SA/UR), Hypericum (MA/VE/MO/SO/PL/SA/UR/NE)
Ein weiteres Beispiel aus dem Heft über den Perikardmeridian:
Perikard 3
Perikard-Leitbahn Hand Jue-Yin
Name:
Quze, gewundener Teich, Teich an der Biegung, Teich in der Beuge, gekrümmter Moorsee, Sumpf an der Krümmung
Astrologische Zuordnung:
MA/MO/SO/PL/JU/SA/UR
Lokalisation:
in der Mitte der Ellenbogenfalte an der inneren Seite der Bizepssehne
Wirkrichtung:
klärt Herz-Feuer, kühlt Blut-Hitze und Hitze, bewegt das Blut, erweitert und beruhigt die Brust, harmonisiert den Magen, reguliert gegenläufiges Magen-Qi, entkrampft, beseitigt Blut-Stau, gegen Durchfall, beruhigt den Geist, stellt das Bewußsein wieder her
Syndrome:
Herz-Yin-Mangel, Herz-Feuer, Blut-Hitze, Blut-Stau, gegenläufiges Magen-Qi, feuchte Hitze
Qualifikation:
He-See-Punkt, Wasser-Punkt, zweiter Tonisierungspunkt
Gemütsebene:
Angst
Beklemmungsgefühl
Bewußtlosigkeit
Drama
Entladung, explosive
Furcht
Gefühle, unterdrückte
Herz, verschlossenes
Impulsivität
Nervosität
Panik
Reizbarkeit
Ruhelosigkeit
Schreckhaftigkeit
Unruhe
Verwundung, emotionale
Wut
Indikationen:
Erläuterung des Namens und des Punkts:
Der Name des Punkts "Sumpf an der Krümmung" deutet auf die starke Wasser- und Feuer-Qualität des Punkts hin, so wie ein Sumpf oder Moor durch die Stauung des Wassers und die Sonneneinstrahlung zu feuchter Hitze und zu feuchten Dämpfen neigt.
Übersetzen wir dies in die Psychologie, so sehen wir, daß wir hier viel Energie im emotionalen Bereich vorfinden, die sich allerdings oft durch z.B. eine Verletzung oder mangelnde Anerkennung nicht ausdrücken kann oder will und damit zurückgehalten wird. Man verschließt sein Herz. Dies führt innerlich zu Beklemmungsgefühlen, Nervosität, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Wut und Impulsivität. Einhergehend damit finden wir viele Symptome, die mit überschüssigem, nicht abgeleiteten oder um dem Namen und der Lokalisation des Punkts zu folgen, "abgeknickten" Feuer zu tun haben: Hitze, Fieber, Malaria, Schweiß, starker Durst, Entzündungen oder Hitzschlag.
Wichtig ist hier zu betonen, daß bei diesem Punkt Wasser- und Feuer-Element hier Hand in Hand gehen. Grundlegend kann man so von einer starken inneren Leidenschaftlichkeit sprechen, die Bestätigung im Außen sucht und falls sie keine findet, pathologisch werden kann. Feuer im Wasser sind tiefe, heiße Gefühle. Man zittert innerlich wie äußerlich unter dem Eindruck dieser Emotionen oder verkrampft sogar dadurch. Sind diese Emotionen verletzt, kommt es zu emotionalen Wunden und auf der körperlichen Ebene zu blutigen Symptomen. Man kann die erlebten Ereignisse nicht verdauen und eine Reihe von Verdauungskrankheiten, die mit feuchter Hitze zu tun haben, entstehen: Malaria, Typhus, Cholera. Man möchte am liebsten der Umwelt was husten und tut es dann auch, aber meist ohne wirklich etwas zu sagen.
Kommt es doch zur Entladung des inneren Feuers, so sehen wir dramatische Auseinandersetzungen mit der Umwelt, sich explosionsartig entladene Gewitter oder Panikreaktionen.
Die Wirkung des Punkts wird so beschrieben, dass er innerhalb des Perikardmeridians in der Lage ist, über den Kontrollzyklus der fünf Elemente ein ausser Rand und Band geratenes Feuerelement z.B. mit zuviel Hitze wieder vom Wasser bzw. der Niere her zu kontrollieren, denn das Wasser kontrolliert das Feuer.
Man reibt sich durch die Behandlung dieses Punkts nicht mehr so stark an äußeren Dingen auf, findet wieder mehr zu sich selbst, beruhigt und entspannt sich. Es kann das Gefühl entstehen, wie in einem Kokon zu sein und in den Boden einzusinken (Sumpf!) und mit der Umgebung zu verschmelzen.
Wenn andererseits die Wasser-Energie zu stark ist und das Feuer zu erlöschen droht (z.B. Unfruchtbarkeit), kann dann auch regulierend zugunsten der Feuer-Energie eingegriffen werden.
Lokalisationseselsbrücke:
Am mittleren Ellbogen ist der Ellenbogen abgeknickt (die Energie knickt ein) und die Perikardenergie knickt ein und versumpft: Wie bei einem Wasserschlauch ist der Fluß der Energie abgeknickt und versickert im Moor.
Homöosinatrie:
Bunkahle: Glonoinum (MA/MO/SO/PL/SA/UR), Sanguinaria (MA/MO/PL/JU/SA/UR)
Punkte nach Goiz:
Punktname Brachial/Brachialis. Goiz bringt diesen Punkt in Verbindung mit:
Streptococcus A Bakterium
Probleme mit hohen Cholesterin was mit Koronararterien-Verstopfung einhergehen kann und so den Eingang zum Herzen verstopfen kann.
Ansonsten Hautprobleme, Dermatitis, Melanome und Allergien. Wenn dieser Punkt mit Streptococcus G kombiniert ist, sehen wir Psoriasis, der mit Krebs verwechselt werden kann. Wenn dieser Punkt mit Lepra kombiniert ist, ergibt dies Haut-Krebs.
Bestellung der Hefte
Internetlinks
Informationen zu Heiner Frühauf und seinen Forschungen
TCM und Psychologie
|
Weitere
Informationen wenn Sie sich per Email an uns
wenden.
(C)
Andreas Bunkahle
Diese
Website wird ständig verändert.
IMPRESSUM
. |