Materia Medica Homöopathie Argentum nitricum

Argentum nitricum - der Höllenstein

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Argentum nitricum

Argentum nitricum

Deutscher/Englischer/Französischer Arzneiname

Höllenstein, Silbernitrat, salpetersaures Silberoxyd, salpetersaures Silber, Silber-Salpeter
Nitrate of Silver
Nitrate d´argent, Argenti nitras
Span: nitrato de plata
Chinesisch: Bai Jin, Yin

Pflanzen/Elementfamilie

Silber steht in der fünften Periode in der ersten Nebengruppe Ib

Zubereitungsformen

Alchemistisch
Homöopathisch
Höllensteinstift - Lapis infernalis

Inhaltsstoffe der Arznei - Botanik

AgNO3

Thermische Eigenschaften TCM

unbekannt

Wirkrichtung TCM

unbekannt

Wirkung TCM

Austrocknend
Ätzend
Bakterientötend
Beruhigend

Muster nach der TCM

unbekannt

Geschmackseigenschaften

Bitter-metallisch

Organwirkungen TCM

Magen, Herz

Geschichte der Arznei

Das Wort argenta stammt aus dem Sanskrit wo es soviel wie Licht oder Helligkeit bedeutet, so wie Silber (Argentum) auch ein hell scheinendes, silbrig-helles Metall ist.
Silbernitrat wurde früher zur Behandlung der Epilepsie (Fallsucht) benutzt und führte in einer chemisch-toxischen Dose gegeben zu bleifarbener Hautpigmentierung, der sogenannten Argyrie. Früher war Silbernitrat in der Behandlung des Magengeschwürs (Ulkus ventriculi und duodeni) gebräuchlich und der im Ersten Weltkrieg verstorbene Paul Ehrlich fügte Silberatome dem ersten Mittel gegen die Geschlechtskrankheit Syphilis - dem arsenhaltigen Salversan - bei, welches er Silbersalversan nannte. Höllenstein wurde hauptsächlich früher zur Prophylaxe vor Tripper (der bei der Mutter vorgelegen haben könnte) Säuglingen bei der Geburt in die Augen geträufelt, was wahrscheinlich höllisch weh tut (Höllenstein). Man nennt dies auch die Crede`sche Prophylaxe oder Crede Prophylaxe. Die möglicherweise nachfolgende, "chemische" Konjunktivitis mit z. T. massiver eitriger Sekretion nach der Credé schen Prophylaxe mit Silbernitrat ist nicht selten und bedeutet oft eine erhebliche Irritation des Kindes und eine Beunruhigung der Mutter, ist also alles andere als nebenwirkungsfrei. Die Credé´sche Prophylaxe mit Silbernitrat verhindert nicht die Konjunktivitis durch andere Erreger wie Staphylokokken oder Haemophilus influenzae oder Chlamydia trachomatis, sondern wirkt nach schulmedizinischer Auffassung lediglich gegen Gonokokken.
Auch heutzutage wird Silbernitrat in der Dermatologie als Umschlag mit einer 0,1-5%igen Lösung verwendet und als Augentropfen (0,5 - 1,0%ig) zum Schutz vor Erblindung bei Neugeborenen bei einer mutmaßlichen Ansteckung der Mutter mit Gonorrhoe benutzt.
Silbernitrat hat eine starke Ätzwirkung und ist ein starkes Oxidationsmittel. Es kann organisches Gewebe angreifen, wobei Silberionen zu elementarem Silber reduziert und das organische Material oxidiert wird. Stäbchen aus Silbernitrat und Kaliumnitrat kommen als Höllensteinstift zum Einsatz, beispielsweise zum Entfernen wuchernden Gewebes oder zum Verätzen von Warzen. Zur Desinfektion wird gelegentlich Silbernitrat-Lösung verwendet.
Der chemische Stoff Silbernitrat wird hergestellt, in dem Silber in konzentrierter Salpetersäure aufgelöst wird:
3Ag + 4HNO3 ----!> 3AgNO3 + 2H2O + NO.
Das dabei entstehende Stickstoffoxid (NO) geht bei der Berührung mit der Luft in rotbraunes, giftiges und stechend riechendes Stickstoffdioxid (NO2) über. Dieser Versuch darf nur in einem gut gelüfteten Abzug durchgeführt werden.
Argentum nitricum wird durch organische Stoffe, z.B. durch Glycerin, aber auch durch Staubteilchen, besonders im Licht zu fein verteiltem, schwarzem Silber reduziert. Daher muss es unter Lichtabschluss aufbewahrt werden und so in der Ursubstanz nur in dunklen Gläsern abgegeben wird, da es sich sonst am Sonnenlicht schnell zersetzen würde. Mit Silbernitratlösung benetzte Haut, Kleidung oder Arbeitsflächen müssen gut mit Wasser gereinigt werden, da sich sonst unter Lichteinwirkung schwarz-violette Silberüberzüge bilden, die nur schwer zu säubern sind.
Neben der medizinischen Verwendung wird Silbernitrat auch zu folgenden Zwecken verwendet: Früher in der Fotografie zur Herstellung von Fotopapieren, zum Schwarzfärben von Haaren und zur Herstellung unauslöschbarer Tinten.

Astrologische Konstellation

MO/SO/PL/UR

Ätiologie

Beschwerden durch Erwartungsangst (MO/PL/UR)
Beschwerden durch Furcht (MO/SO/UR)
Beschwerden durch Schreck (SO/UR)
Beschwerden durch Schock (SO/UR)
Beschwerden durch unerwartete Gewalteinwirkung (SO/PL/UR)

Essenz der Erlebensform

Seelische Integration von neuen, unbekannten Erfahrungen ohne sich von den äußeren Eindrücken vergewaltigen zu lassen (MO/SO/PL/UR)
Positiv gespannt sich neuen Erfahrungen und seelischem Wachstum öffnen und dadurch verborgene Aspekte der Wahrheit zugänglich machen als auch verbindliche Verantwortung für getroffene Entscheidungen und gewählte Wege übernehmen (MO/SO/PL/UR)
Ohne Vorstellungen sich offen ohne Vorbehalte auf die entscheidende Gegenwart im Hier und Jetzt konzentrieren und diese bewußt spüren und erleben

Essenz der Erleidensform

Abwehr von neuen, unbekannten und emotional intensiven Erfahrungen in Empfinden als auch Erleben aus Angst vor dem Unberechenbaren und aus Angst vor daraus resultierender Verbindlichkeit (MO/SO/PL/UR)
Herausfordernde Situationen werden im Leben verdrängt und finden ihren verdrängten Wiederschein in plötzlichen, absurden Impulsen und Ideen (MO/SO/PL/UR)

Empirisch-homöopathische Essenz

Schwäche auf der geistigen Ebene, die durch Belastung deutlich wird [Vithoulkas]
Festhalten an Ideen, um bestimmt zu sein [Scholten]
Bild eines klaustrophoben/gefangenen Menschen, der nicht herauskann [Sankaran]

Spirituelle Symptomebene [C4]

Angst und Widerwille vor Enge
Angst vor neuen Erfahrungen (MO/UR)
Angst vor Geburtssituationen (MO/UR)
Angst vor Tunnelsituationen (MO/SO/UR)
Familiensituation zur Kindheit: Abtreibungsversuch (MO/PL/UR)
Familiensituation zur Kindheit: Mutter wirft alle ihre Liebe auf das Kind (MO/UR)
Geborgenheit, innere, fehlt (MO/UR)
Lebensangst (MO/SO/UR)
Verbrennung, zu schnelle von Substanz (MO/SO/UR)

Geistige Symptomebene [C3]

Abergläubisch (MO/PL/UR)
Agoraphobie
Angst durchzufallen, nicht zu durchzukommen (MO/UR)
Angst vor Enge (MO/SO/UR)
Angst vor Höhe (MO/SO/UR)
Angst vor Prüfungen (MO/UR)
Angst zu versagen (MO/PL/UR)
Beinflußbarkeit, starke (MO/PL/UR)
Eigensinnig (PL/UR)
Erwartungsangst (MO/UR)
Gedächtnisschwäche (MO/PL/UR)
Gedanken, zwanghafte (MO/PL/UR)
Lampenfieber (MO/UR)
Lieblingsfarbe Schwarz (MO/PL/UR)
Klaustrophobie (MO/UR)
Konzentrationsschwäche (MO/PL/UR)
Vergewaltigung, eigene innere (MO/PL/UR)
Vorstellungen, zwanghafte, von Unfall- oder Selbstmordszenarien (MO/SO/PL/UR)
Wahnidee, daß sich die Häuser beider Straßenseiten einander nähern (MO/SO/PL/UR)
Wahnidee, in den Abgrund zu springen (MO/SO/PL/UR)

Seelische Symptomebene [C2]

Abscheu, allgemeiner (MO/UR)
Angst (SO/UR)
Angst auf Brücken
Depressionen (MO/SO/UR)
Dünnhäutig, emotional (MO/SO/UR)
Eile (MO/SO/PL/UR)
Erregung (MO/SO/UR)
Extrovertiert (MO/SO/UR)
Gefühl von Enge (SO/UR)
Höhenangst (MO/SO/UR)
Hysterie (MO/SO/UR)
Impulsiv (MO/UR)
Lebensangst (MO/SO/UR)
Magengeschwulst
Nervosität (MO/SO/UR)
Stimmung, unbeständige (MO/UR)
Offenheit (SO/UR)
Panik (SO/PL/UR)
Platzangst (MO/UR)
Ungeduld (SO/UR)
Unruhe (MO/SO/UR)

Körperliche Symptomebene [C1]

Aufstoßen
Bindehautentzündung
Blähungen
Durchfall
Aussehen, faltiges und runzliges
Aussehen, vorzeitig gealtertes
Heiserkeit
Herzklopfen (SO/PL/UR)
Husten (MO/UR)
Kopfschmerzen (MO/PL/UR)
Kopfschmerz mit Gefühl der Ausdehnung
Mager (MO/SO/UR)
Multiple Sklerose (MO/SO/UR)
Schlaflosigkeit (SO/UR)
Schleimhautentzündung
Schleimhautgeschwüre
Schwäche (MO/UR)
Schwindel (PL/UR)
Splittergefühl insbesondere zwischen Schleimhaut und Haut
Stuhl, grüner
Warmblütig
Zittern (MO/SO/UR)

Verschlechterung durch

Enge agg. (MO/SO/UR)
Liegen auf rechter Seite agg.
Menses agg.
Wärme agg.
Zucker agg. (MO/SO/UR)

Verbesserung durch

Druck, fester amel.
Kälte amel.
Luft, frische amel. (MO/SO/UR)
Wind bläst ins Gesicht, amel. (MO/SO/UR)

Abneigungen

Abneigung gegen Enge (MO/SO/UR)

Vorlieben

Verlangen nach frischer Luft
Verlangen nach süßen Speisen (MO/UR)
Verlangen, Fenster zu öffnen (SO/UR)
Verlangen zu flüchten (MO/SO/UR)

Symptomatische Vergleichsmittel

- Pulsatilla (MA/UR und MO/NE)

Inhaltliche Vergleichsmittel

- Acidum nitricum (MA/MO/UR und PL/UR)
- Acidum phosphoricum
- Anacardium (CH/PL/UR)
- Antimonium crudum (MA/MO/UR)
- Argentum metallicum (MO/PL/SA)
- Cuprum metallicum (VE/MO/PL/UR)
- Gelsemium (VE/MO/UR/NE)
- Mercurius corrosivus (MA/MO/PL/UR)
- Phosphor (MO/JU und MO/SA)

Antidote

- Arsenicum album (SO/SA und JU/SA)
- Natrium muriaticum (ME/SA)
- Lycopodium (CH/SA/UR)

Komplementärmittel

Quellen

Bomhardt: Symbolische Materia Medica
Der neue Clarke Band 1
Gawlik: Arzneimittelbild und Persönlichkeitsportrait
Internet:
http://www.seilnacht.tuttlingen.com/Chemie/ch_agno3.htm
http://www.vrzverlag.com/esoterik/lesilber.htm
http://www.infectopharm.de/cgi-bin/qa.pl/fragen/daten/paed?id=2480
Sankaran: Das geistige Prinzip der Homöopathie
Schaller: Chinas Heilmittel
Scholten: Homöopathie und Elemente
Stauffer: Klinische Homöopathische Arzneimittellehre
Vermeulen: Synoptic Materia Medica
Venetzkij: Erzählungen über Metalle
Vithoulkas: Essenzen homöopathischer Arzneimittel

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