Fest-Rede,
die Samuel Hahnemann
im Rahmen der Feiern
zu seinem 250. Geburtstag
am 11.Mai 2005 hielt
oder
„Die versäumte Cur“




Es herrscht Hochspannung im Saal. Samuel Hahnemann wird von der Zuhörerschaft erwartet. Illustre Gäste befinden sich unter den Zuhörern. Nicht nur berühmte Homöopathen aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Schüler wie Kollegen, sondern auch seine geschätzte Frau Henriette, seine Familie (insbesondere auch alle Töchter) und seine Pariser Lebensgefährtin und Ehefrau Melanie Hahnemann sind anwesend. Was wird der Meister zu sagen haben?


Ein Applaus ertönt, ja der Meister betritt so eben die Bühne und steuert mit undeutbarer Mine auf das Rednerpult zu. Einige Zuhörer haben sich sogar erhoben und spenden stehend begeisterten Applaus. Ein historischer Moment der Zeiten gewissermaßen. Der Applaus ebbt ab und noch bevor Hahnemann das Wort ergreifen kann, steht eine Frau aus dem Publikum auf und ruft:

„Samuel Hahnemann, als unser Vater, hast du uns einen Teil unseres Erbes vorenthalten. Darüber sind wir erzürnt, denn es steht uns zu!“

Hahnemann schaut etwas irritiert, fängt sich dann aber und sagt: „Meine liebe Tochter. Was sollte das sein? Ich war Euch ein liebender und treusorgender Vater. Was redest du da? Was sollte euch denn noch zustehen?“

Tochter: „Wir sind zwar keine Homöopathinnen geworden, aber uns hätte das Recht der Linie zugestanden, dieses homöopathische Erbe anzutreten. Stattdessen gabst du es an diese Pariserin Melanie.“

Hahnemann: „Meine Tochter, ich wäre nicht im Traume darauf gekommen, dass Ihr Homöopathinnen werden wolltet! Ich konnte keinerlei Bestrebungen bei euch dafür erkennen.“

Tochter: „Vor lauter Arztsein hast du womöglich zu wenig darauf geachtet, dass die Berufung als Arzt in deiner Linie ist und bleibt. Du hast durch die Heirat mit Melanie unserer Familie das ärztliche Erbe unserer Linie vorenthalten. Du hättest es aber in die eigene Linie säen, dorthin weitergeben sollen.“

Weitere Frauen, die offensichtlich wohl auch Töchter Hahnemanns sind, stehen auf und fallen ebenfalls in die Beschwerde ein. Dies ruft missbilligende Blicke der festlich gekleideten männlichen Homöopathenschaft hervor.

Die Töchter stehen auf und gehen zu einer älteren Frau. Diese Frau zieht einen Ring vom Finger und gibt diesen Ring den Töchtern.

„Sieh, Vater, unsere liebe Mutter Henriette hat uns ihren Ehering vermacht. Nun wollen wir auch deinen Ring, den schuldest du uns.“ fordern die Töchter.

„Meine lieben Töchter, ich kann Euch diesen Ring nicht geben. Auf ihm liegt ein anderes, ein neues Eheversprechen: Das gegenüber Melanie.“

Die Tochter: „Warum hast du das getan? Warum bist du ausgerechnet Melanie nach Paris gefolgt, warum hast du sie geheiratet?“

Hahnemann: „Melanie war für mich meine kleine wohlthuende Oase. Es war so schön einfach mit ihr. Mit ihr fachzusimpeln. Sie war offen, geradlinig und ein Ja-Sager. So konstruktiv. Meine eigenen Schüler hingegen zerfleischten sich in der Diskussion der Mittelwahl um die richtige Arzney bei einem Patienten. Mein ganzes Leben war voll von Konflikten, Anfeindungen und Auseinandersetzungen. Das habe ich verlassen und Melanie war meine Oase. Und sogar mehr noch. Sie war noch mehr. Sie war mein Mausoleum. Mit dieser Praxis in Paris und Melanie habe ich den Samen dafür gesetzt, dass die einzig wahre Medizin fortbestehen kann. Das gesamte Wissen darum mochte ich in diese Frau setzen und die Menschen um sie herum. Es war die Rettung der Lehre. Die Homöopathie musste publik werden, etabliert und in gesundem Terrain weiterleben.“

Tochter: „Aber die Lehre hätte in unserer eigenen Familie doch auch bestehen können.

Hahnemann: „Aber ihr habt euch doch nie der Homöopathie gewidmet. Haushalt, Töpfe, Rüschen, ....“ - er schweigt kurz und hält inne, er scheint sich an ein Ereignis der Vergangenheit zu erinnnern.... –



„Der Unfall damals bei dem Umzug, als unser Neugeborener starb......“ - er hält abermals inne und wendet seinen Blick auf seine Frau Henriette.

„Liebe Henriette, ich war meiner Familie und insbesondere Dir damals nicht nahe genug, um zu sehen dass Du an dieser Stelle dich mehr und mehr entfernst hast. Ja, ich erhebe Anklage gegen mich selbst, ich habe deine tiefe Trauer nicht gesehen. Ich habe die Causa nicht gesehen. So viele Kinder starben in dieser Zeit – da schien es nathürlich und normal, wenn alle Frauen dies augenscheinlich gesund an Leib und Seele überstehen, so würdest also auch du, meine liebe Frau, dies gesund und unbeschadet überstehen.

Hier hatte ich weit gefehlt. Unter Maulkörben, die einen zum Schweigen bringen, und unter gesellschaftsgerechten Scheuklappen hatte ich diese deine tiefe innere Verletzung und mit ihr die tatsächliche Verletzung und den Kummer aller Frauen dieser Gesellschaft übersehen und ich rufe nun auf zu einer einsichtsvollen, globalen, schwerwiegenden Anklage zunächst gegen mich selbst in Person. Und da ich erkenne, dass weithin die Feinfühligkeit der Männer den Angelegenheiten ihrer Frauen gegenüber ärgstens zu wünschen übrig lässt - sie fehlt auch angelegentlich der tieferen und sehr besonderen Gefühle ihren geliebten Weibern gegenüber – so rufe ich auch weiterhin zur Anklage auf generell gegen die ihre Frauen trugvoll liebenden und verehrenden Männer und Ehemänner.“

Unruhiges Getuschel wird im Saal vernehmbar. Insbesondere unter den alten männlichen Homöopathen werden irritierte Blicke gewechselt. Ein junger Mann steht auf und fragt:

„Was für Maulkörbe und Scheuklappen meint Ihr, Meister?“

Hahnemann: „Ich meine die Maulkörbe und Scheuklappen, die jeder Mensch durch sein soziales Wertesystem bekommt, die ihn aber trotzdem nicht abhalten sollten, optimalerweise seine Gedanken selbst zu denken, anstatt allgemeingültige Gepflogenheiten als wahrhaft allgemeingültig zu erachten. Dies bedeutet, mein Herr, noch deutlicher gesprochen: Nur, weil für ein Gefühl wie Trauer kein Platz in dieser Gesellschaft vorgesehen scheint, so findet sie aber dennoch statt. Sie ist! Also wirkt sie. Und sie ist somit auch in der Lage, eine Krankheit zu begründen.

Sie alle kennen die Wirkung einer schädlichen Dynamis auf die Lebenskraft. Eine schädliche Dynamis aber kann unmöglich ausschließlich und nur dinglicher Natur sein, wenn sich doch zeigt, dass eine seelische Verstimmung eine ebensolche Wirkung zeigt, wie eine dingliche. Wenn die Seele ein verletzendes Ereignis nicht verarbeiten kann, wird der Körper diese Verstimmung prozessieren und dieser Tatsache an sich selbst Gestalt verleihen.

Anhand der Art eines Krankheitsverlaufes haben wir äußerlich sichtbare Kriterien zu bemessen, was die seelische Verstimmung einer Dynamis wahrhaftig bedeutet. Unsere Augen und unseren Verstand! Der Verlust eines Kindes kann für eine Mutter schleichendes Siechtum zur Folge haben oder: Das allmähliche aber doch continuirliche Abnehmen der Lebenskraft wurde hervorgerufen von dieser Verstimmung, also stellt diese eine Causa dar!

Selbst wenn der daraus resultierende und darauffolgende Tod auch 30 Jahre später erst eintritt, so ist und bleibt dies dennoch Folge dieser seelischen Verstimmung. Dann ist dies eine Causa. Eine Causa, verstehen Sie?

Der Vorwurf geht also an die Herren der Schöpfung im allgemeinen und die werten Herren Homöopathen im Speziellen.“

Er greift sich an den Kopf und runzelt die Stirn.

„Meine Freunde, ich habe vieles gut gemacht, doch man kann seine Aufmerksamkeiten offenbar nicht immer und in alle Richtungen haben. Aus dem Vorwurf der Männerschaft gegenüber konnte es auch für mich persönlich nur eines geben:

Die Verehrung und gründliche Beobachtung der Frau nebst all ihrer Befindlichkeiten.“



Ein Raunen geht durch den Saal.



Hahnemann: „Eine die Verstimmung der Lebenskraft unverzüglich, schadenfrei, sanft und dauerhaft heilende Arzney findet man in erster Linie über die Causa. Die krankheitsauslösenden seelischen Prozesse und deren Arzneimittel findet man ebenfalls über die Causa, nur über die Causa.

Vor lauter Bemühungen, die Homöopathie als neue und einzig wahre Heilkunst für die Zukunft und alle Ewigkeit zu etablieren, vor lauter Arbeit habe ich übersehen, dass falsche Einschätzungen und Bewertungen von Befindlichkeiten, wie die Trauer einer jungen Mutter eine Causa darstellen, auch wenn die Gesellschaft derlei trugvoll anders zu handhaben gedenkt. Die Causa ist die Basis der Homöopathie. Ich habe so laut Causa geschrieen, dass ich die Causa selbst bald nicht mehr hören konnte. Ich war nicht mehr fähig, sie in meinem eigenen Hause zu erkennen!

Meine Frau litt an einer seelischen Erkrankung aufgrund einer Causa, gegenüber der ich kollektiv gemeinsam mit dem gemeinen deutschen Mannesvolk eine infame Betriebsblindheit ausgeprägt hatte.

Meine liebe Frau hatte sich zum Sterben zurückgezogen und damit auch ein Teil ihres Lebenssignals meinen Töchtern vorenthalten.

Ich habe sie sehr wohl therapiert. Eines Tages gab ich ihr vielleicht Opium, um ihren geradewegs stolzen Verstand wieder herzustellen, vielleicht erlaubte ihr die eine oder andere Gabe des dynamisirten gerösteten Kaffees die eine oder andere Stunde des Schlafens, aber immer und immer wieder hörte ich nachts ihre Fuß-Schritte im Haus. Doch ich habe lediglich in quacksalberischer Manier an ihr herumcurirt, denn als Arsen das Mittel der Stunde war, hatte ich sie schon fast verloren.

Weil ich die gesuchten causalen Zusammenhänge dem viel zu aktuellem Geschehen untergeordnet hatte, weil gesellschaftliche Gepflogenheiten gepaart mit meinen eigenen versäumten Überlegungen sich wie ein mottenzerfressener Theatervorhang über meinen Verstand gesenkt hatten!!!



Aconitum oder die Antwort auf einen Schrei des Wahnsinns in Form eines Globuli - oder hätte ich sie aus Verzweiflung vielleicht mal so lange schütteln, anschreien oder gar verdreschen sollen, bis sie schreit? Immerhin: Ähnlichkeiten gibt es nicht nur in Zuckerkügelchen.



Hahnemann schweigt und blickt in die illustre Runde:



„Meine Herren Kollegen, liebe Schüler: Natürlich: Wenn man den Weg der Genesung des Körpers studiert, dann kann man dort auch Heilmechanismen im seelischen Bereich finden, also ist die Intelligenz zur Heilung da, also wirkt das Ähnlichkeitsprinzip auch dort. Suchen Sie die dazugehörige Resonanz!

Sie müssen nach der tatsächlichen Causa suchen, dann finden Sie manchmal eben auch eine psychische Ursache. Früher oder später ! Manchmal aber erst zu spät, nämlich dann, wenn Sie wie ich meinerzeit die Dimension der Zeit so eng und straff geknüpft hatten wie Ihre wohl geschätzten Scheuklappen.

Sie müssen in der Zeit entlangwandeln können, wie Störtebecker einst an seiner Mannschaft, dann finden Sie irgendwann die Causa, ganz egal wann das zu sein scheint. Verschaffen Sie dieser Tathsache zunächst Eintritt in ihre verehrten und hochwohlgeordneten Gehirnwindungen.



Ich gebe Ihnen gerne ein Beispiel:

Eine Patientin kommt in meine Ordination und schildert mir insgesamt Symptome, die ich als Folge einer schändlichen Misshandlung, ja einer Vergewaltigung bezeichnen muss. Die Causa hierfür jedoch konnte ich zunächst nicht finden, denn meine Patientin ist, ihren eigenen Angaben gemäß, niemals einer solchen zum Opfer gefallen.

Ob das die Form einer Wahnidee gewesen sei, begrübelte ich lange.

Nachdem einige gut gewählte Arzneyen versagt hatten, und unsere Gespräche im üblichen Sinne des Behandlungsverlaufs sich vertieften, gestand sie eines Tages, dass aber sehr wohl ihre Großmutter Opfer eines solchen Deliktes geworden sey.

Ich erbat mir einige Tage des gedanklichen Zurückziehens, und entließ sie ohne neuerliche Arzneygabe.

Schlussendlich suchte ich nach einem Mittel für die Folge einer Vergewaltigung der Großmutter meiner Patientin.

Gewiss, meine Patientin war glücklicherweise niemals Opfer einer solchen Schandtat geworden, wohl aber trug sie alle Symptome einer solchen in und an sich.

Die Folgen einer Vergewaltigung zeigten ihre deutliche Wirkung.

Die Vergewaltigung aber geschah zu einer anderen Zeit an einer anderen Person.

Auf welchen anderen Schluss, meine wehrten Damen und Herren hätte ich denn kommen können, als den, dass wir einen groben Fehler in unserer Bewertung eingebaut haben, in der Bewertung von Zeit und der Übertragbarkeit von Causa und Symptomatik.

Die Großmutter war vergewaltigt worden.

Meine junge Patientin aber trug die Symptome der Folge einer solchen in sich. Sie hatte alles in sich!

Folge von Misshandlung, da wird doch die Homöopathie wieder ganz einfach, da wird sie folgerichtig. Warum denken Sie so kompliziert, meine Herren?



Ihr findet stetig neue Mittel und studiert sie gründlichst und akribisch. Doch oft liegt die Lösung der compliciertesten Dinge im genial Einfachen! Es sind die einfachen Dinge, die grundlegenden Dinge, wie es das ABC ist. Arnika, Belladonna, Capsicum, das ist Grundschule, meine Herren .. Dulcamara.

Hahnemann wird laut, seine Erregung ist deutlich zu spüren. Er schlägt mit der Faust aufs Katheder:

„Die Folge der Durchkühlung erfährt ein von der Mutter verlassenes Kind sehr früh. Sie können also von einer Causa ausgehen. Ganz egal wann und in welcher Generation ihnen schließlich die dadurch verursachten Symptome begegnen. Und egal, in welcher Dimension.

Denken Sie einfach, meine Herren - Denken Sie einfach: Einfach.“



Hahnemann schweigt und lässt seine Worte im Auditorium nachhallen. Leiser fährt er dann fort:

„Ich habe Ihnen, meine Töchter, die lebhaftige Mutter vorenthalten, weil ich als Arzt an meiner eigenen Frau versagt habe. Ja, ich habe versagt. 30 Jahre später stelle ich fest, dass ich meiner eigenen Predigt nie wirklich selbst zugehört hatte, denn: Keine Genesung ohne Beachtung der Causa!

Seine Verärgerung ist deutlich sichtbar.

„Ja, ich hätte meiner Frau das Leben retten können, ich hätte ihr die letzten 30 Jahre lebenswerter machen können, wenn ich einfach gedacht hätte.

Und wir alle hätten noch viel mehr retten können, allein, wenn wir betrachten, wie viele Frauen in diesem Land den heimlichen doch fortwährenden Tod ihrer verstorbenen Kinder zu sterben drohen. Wenn wir einfach denken würden.“

Im Saal ist es mucksmäuschenstill. Man könnte jetzt eine Stecknadel fallen hören.

Hahnemann ergreift wieder das Wort:

„Ich habe an dieser Stelle und aus den besagten Erkenntnissen heraus mit der Nabelschnur experimentiert, da zahlreiche Frauen ihren verstorbenen Kindern zu folgen scheinen. Ich versuchte also, die verstorbenen Kinder von der Mutter zu trennen, indem ich das Blut und Gewebe der Nabelschnur ihrer verstorbenen, geliebten Kinder als Arzney genommen habe.

Ich versuchte, die Mutter vom Kind zu trennen, so dass das Kind gehen und die Mutter so bleiben könne.

Und ich verabreichte dieses Mittel als Sofortmassnahme gemäß der Causa oder als Mitmaßnahme in Begleitung von Opium und Aconit, wenn nicht Opium dann Bilsenkraut anstatt Opium für den Zustand nach Schock.

Und dies ist wichtig: Ich ging im Zeitraume stets rückwärts.

Zuerst war da das Stillsein nach dem Schock, eine Art Apathie, ähnlich einer schläfrigen Demenz, eine Leere, ein Entrücktsein der Trauernden.

In diese Stille gab ich Arzneyen wie Opium oder Bilse, und schlussendlich erst das Mittel zum Schock.

Manchmal folgt auch nicht eine Stille sondern Lautes und Wüthendes. Dann behandelte ich zunächst die Wut mit Hyoscyamus und dann erst den Schock.

Und einmal griff eine Frau mich thätlich an in ihrem Schmerze. So folgte Aconit auf Stramonium.5

Ich gehe rückwärts“ - und bei diesen Worten klopft er eindringlich aufs Katheder, „Immer vom Folgezustand aus, und es folgt die Cur des Traumas:

Opium ist Leere, und ist ein Hinweis auf den Wechsel. Die Mütter folgen den Kindern in die andere Welt – und wir stoppen sie durch eine Cur des Traumas. Unterlassen wir die Cur des Traumas, gefährden wir unsere Patienten, laufen wir Gefahr, sie zu verlieren.

Immer behandeln wir zunächst die Auswirkung der Causa und dann die Causa an sich, das ist der gravierende Unterschied zur allgemeinen Causa!

Denken und begreifen sie sich immer von rückwärts heran an das Trauma - das bedeutet, Sie behandeln den Zustand nach dem Trauma und von dort an behandeln Sie das Trauma. In dieser Reihenfolge. Also keine Cur des Traumas ohne Behandlung seiner Folgesymptome zuvor!

Die Cur des Traumas vertiefen Sie im jeweiligen Miasma.

Also wechselt am Ende der Cur das jeweilige passende miasmatische Mittel mit der antipsorischen Arzney zur Schockbehandlung.

Eine Cur in lächerlichen drei Etappen.3

So einfach.

So wirkungsvoll und nothwendig!!



Eine Frage aus dem Publikum: „Sind Causa und Ursache denn nicht das Gleiche?“

Hahnemann: „Die Ursache ist nicht gleich die Causa.

Die Causa: Der Tod meines Kinds.

Die Ursache: Das Benehmen und Gebaren der deutschen Herren.

Bleibt zu tun: Dass ich mein Gebaren verändere und die Frauen in ihrer Befindlichkeit beginne zu verehren und zu verstehen. Und zwar auch im nachhinein!!

Das habe ich mit Melanie gemacht. Ich habe es auch im Selbstversuch gemacht. Ich erkläre Ihnen dies nur allzu gern:

Nach dem Tod meiner Frau habe ich die Cur des Traumas bei mir selbst durchgeführt. Ich behandelte mich also selbst mit den Mitteln, die einst meine Frau gebraucht hätte.

Ich dachte einfach: Die Folgen ihres Traumas wirken in mir, also sind sie in mir.

Also behandle ich sie nach den Regeln der homöopathischen Kunst an mir.

Und im Anschluss prüfte ich die Nabelschnur ebenfalls an mir.

Das ist wahrhaftig einfach, will ich meinen.

Und wahrhaft einfach will ich nun die Notwendigkeit von weiteren versäumten Curen nicht länger unerledigt in Zeit und Raum stehen lassen.“



Hahnemann tritt kurz vor dem Rednerpult einen Schritt zurück. Er greift in die mitgebrachte Tasche, holt ein Schabewerkzeug heraus, zieht sich den goldenen Ehering vom Finger und beginnt, Goldstaub von diesem Ring abzuschaben. Er fährt ohne aufzublicken in seinem Vortrag fort:



„Ich pulverisiere diesen goldenen Ring. Aurum ist eindeutig das Mittel der Wahl für meine Töchter und meine Line und zwar von diesem Ehering. Meine Töchter wollen den Ring der Mutter und meinen Ring. Ich kann ihnen den meinen jedoch nicht geben. Das Eheversprechen mit Melanie bindet mich in meiner Ehre, Sie verstehen.

Sehen Sie, ich schabe das Gold von diesem Ring aus und stelle davon zunächst eine Dilution, dann Globulis her.

Bei allen guten Geistern und der Alchemie und deren Befürwortern und deren Gegnern:

So ist es doch aber: Neben dem Wasser aus dem Bereich der Elemente des Opus maior aus dem Bereich der Metalle ist es doch einzig das Gold, welches meine in den Säften gespeicherte Vererbungskapazität speichert: Krankheit, Gesundheit, zurückerworbene Gesundheit und Weisheit. Dieser Ehering hat alle Informationen gespeichert, wie es sonst nur mein Samen könnte.

Ich stelle aus diesem Ehering etwas her und gebe es den Töchtern, dieses Aurum, ich nenne es aber Aurum neonatum Hahnemanni.

Weil der körperliche Samen nur die Weisheit eines dummen Jünglings weitergeben kann, so ist es das Gold als das Symbol der Vererbung in Würde und der höheren Qualität. Und unter uns gesagt, meine Herren: Ein hervorragendes Potenzmittel.“

Er lächelt und fügt dann augenzwinkernd hinzu: „Ich werde also unter guter Wahrscheinlichkeit selbst eine Verwendung hierfür haben.“

Hahnemann verreibt zunächst den Goldstaub im Mörser und verschüttelt ihn dann zu einer Dilution. Er blickt auf und bittet seine Töchter nach vorne zu kommen und das Mittel in Empfang zu nehmen. Diese wollen aber nicht, sie zögern.

Hahnemann: „Die ganze Linie ist erkrankt am Leidensweg der Mutter, die Familie benötigt sowohl eine passende Arzney zum Miasma und eine weitere Arzney passend zum Trauma sowie eine Arzney passend für den Folgezustand des Traumas.

Ich gebe ihnen Opium, dann Aconit und danach Aurum neonatum hahnemanni.

Und hier, sehen Sie, eine Gabe Capsicum, die halte ich für die Söhne bereit. Nicht dass Sie denken, dass meine Söhne Pfeffer unterm Hintern bräuchten, nein nicht in diesem Falle. Es ist vielmehr der Anteil an Heimweh, den ich vererbt habe und den ich dadurch zu lindern versuche.“



Er holt ein weiteres Flakon aus seiner Tasche und stellt es geräuschvoll auf das Pult.

Hahnemann: „Voilá: die homöopathisch dynamisierte Nabelschnur. Ich schicke die Schwingungsarznei dieser Nabelschnur der Linie hinterher, ich gebe es meinen Erben mit. Aber nur deshalb, weil die Cur an meiner Frau nicht stattgefunden hat. Wollte ich diesen Vortrag überschreiben, ich würde ihn nennen:

„Die versäumte Cur“.

Es ist nun diese Cur an den Nachkommen im Nachhinein zu vollziehen.“



Die Töchter von Hahnemann weigern sich jedoch weiterhin, die angebotenen Mittel zu nehmen.



Hahnemann: „Hat es noch etwas gegeben, was ich versäumt hätte? Ich gestehe, ich hielt euch stets für dumme Hühnchen. Ich habe also getan, was ich für richtig hielt.“

Nun wird er erst richtig ungehalten.

„Ja es ist doch wie Perlen vor die Säue werfen – Globuli vor die Töchter. Es hatte niemals den geringsten Anschein, dass ihr auch nur einen Zoll auf dem Wege wäret, Homöopathinnen zu werden, es hatte auch niemals den Anschein, dass ihr beabsichtigt hättet, es jemals zu werden. Melanie dagegen war als Homöopathin geboren!“



Ein Zuruf einer jungen Homöopathin aus dem Publikum wird hörbar:

„Herr Hahnemann, dies aber ist doch nur eine beschränkte Betrachtung der Zeit. Sie referierten soeben, dass die Zeit uneingeschränkt sei, in die Vergangenheit betrachtet. Wäre es nicht folgerichtig, der Zeit ebenso unbegrenzt auch in die Zukunft folgen zu können?

So mögen Ihre Töchter offenbar keine Anzeichen vorweisen, die darauf schließen lassen, dass sie sich zu guten Homöopathinnen entwickeln würden. Welches Potential aber könnte in Ihren Urenkeln und Urenkelinnen stecken? Oder deren Urenkeln und Urenkelinnen?“



Die Töchter nicken der jungen Homöopathin zu und setzen sich wieder.



Dieser Gedanke war Hahnemann bis dahin offensichtlich noch nicht gekommen. Er wird wieder nachdenklich. Schließlich aber beschleicht ihn ein sichtliches Schmunzeln, denn auch er bleibt Herr seines Denkens und vergnügt sich außerordentlich an selbständigen Gedankengängen, schließlich sind dies stets die wahrhaftigsten:

„Touché Madame, wie wahr!

Ich hatte meine Erben, die Erben zumindest der Homöopathie, stets im Berufsstand der Ärzte gesehen. Wer hätte sie sonst auch forttragen können? Und nun kommt Ihr junges Ding daher und belehrt mich zurechtens. Respekt!“



Ein älterer Herr aus dem Publikum steht auf und sagt:

„Ihre familiären Erben tragen also auch Ihr homöopathisches Erbe in sich, Herr Hahnemann, somit sponsern sie das Erbe der Homöopathie in der Zukunft. Dem gleichen Samen entsprungen bedeutet in diesem Falle ein Ineinanderwirken von Linie und Lehre für alle Zukunft.

Ihre biologische Familie pflanzt sich fort, aber gleichzeitig vererbt sich die Homöopathie in Ärzteschaft und Melanie und in der Liebe und Begeisterung treffen sich beide: Ihre Nachfahren und ärztliche Erben treffen zusammen und wirken damit ineinander.“



Hahnemann runzelt die Stirn, hebt die Augenbrauen, ist erstaunt. Er schlägt sich mit der Hand vor die Stirn und sagt:

„Wissen Sie, woher der Name Samuel kommt? Er kommt von Samen.

Und richtig ja, jetzt geht es mir auf.

Es stimmt, ja, meine familiären Erben tragen das Potencial der Homöopathie in sich, ob sie es wollen oder nicht, ob sie davon wissen oder nicht. Ob man es sehen kann oder nicht Auch fern und ohne Wissen der Lehre kommt mein Potencial zum Ausdruck, es befindet sich gewissermaßen im Feld der Familie. Diese weiß das unter Umständen gar nicht, träumt dennoch nachts davon und ihr Potencial kommt so irgendwo in der Welt zum Ausdruck. Und so existiert weltweit einfach Potencial. Es gibt homöopathisches, sächliches Potencial und privates, persönliches Potencial - so geht mein Potencial in meine Familie Hahnemann und es wird der Sache dienen, d.h. ich gebe als Person Hahnemann Potencial in meine Familie und meine Familie trägt dieses Potencial in sich, das aber auch der Homöopathie zugute kommen wird. Irgendwo in der Welt zum Ausdruck kommen wird. Es kommt zusammen, weil es aus einer Lebendigkeit entsprungen ist. Ja, das ist eine interessante Theorie.

Aus einem gegenteiligen Blickpunkte erklärt: Wenn eine Familie ausstirbt, dann erfährt das letzte lebende Glied wohl schon die volle Einsamkeit, und das ist so, weil es kein Potencial mehr gibt. Das Potencial ist gleich null. Es hat keinen Sponsor mehr, die Energie der Familie ist gleich einem Sponsor.

Noch einmal anders erklärt: Es gibt eine biologische Blutlinie und eine sächlich-inhaltliche Linie, z.B. die homöopathische Lehre, die in einem Zusammenhang stehen. Es ist wichtig, Kinder zu zeugen und damit indirekt Sachpotential weiterzugeben. Sippe ist so nochmals und weiterhin wichtig. Weil damit das sächliche Potential indirekt weiterlebt, auch wenn das Thema niemand mehr kennt. Bewusstsein verwandelt sich in Energie und diese wird gesponsert von den biologischen Erben. Die Erben also sind Energiehalter des sächlichen Erbes. Es sind energetische Treuhänder, ohne, dass sie darum gebeten würden. So stehen eine biologische Linie und eine sächliche Linie schlussendlich immer in einem Zusammenhang. Das ist faszinierend, oder?

Jedes Bewusstsein also, in eine Linie von Nachfahren vererbt, verwandelt sich in Energie. Wenn man Bewusstsein in Globuli überträgt, wird sie sich in Energie verwandeln. Und der Patient schluckt Energie und empfängt sie. Wenn man Bewusstsein in Globuli gibt, dann hat man Energie erschaffen. Diese Energie bewirkt die Bewusstseinsentwicklung beim Patienten.

Dies vermag sogar bewirken, dass sogar selbst ein armer Hund sich noch entwickelt. Ich meine damit natürlich keine Tiere. Selbstredend.

Ich möchte es noch einmal wiederholen: Die Linie braucht die gleiche Kur, „Die versäumte Cur“ eben die, die zur passenden Zeit versäumt wurde. Es wurde wirklich Zeit, diesen Gedanken in aller Konsequenz zuende zu führen.“



Hahnemann wirft einen seiner seltenen Blicke auf ein Blatt Papier, welches sein Manuskript zu sein scheint. Es kann allenfalls Stichpunkte enthalten, wenn überhaupt. Nun, zumindest scheint es ihm zur innerlichen Sammlung zu genügen und kurz darauf fährt er mit einem weiteren Thema fort.



„Wissen Sie, verehrte Kollegen und geschätzte Schüler, ich habe immer nach einer Basis gesucht. In meinem ganzen Leben, als kleiner Junge ebenso wie als Mann in meinen besten Jahren. Was die wahre Heilkunde anbelangt, war das nie anders. Ich suchte stets nach Anfängen, Wahrheiten, Ursachen und wiederholbaren Wirkungen. Und ich suchte nach wahren Lehrern der Lehre. Wo hat irgendjemand irgendwo irgendetwas Sinnvolles über Medizin gesagt?

Wie Sie sicherlich selbst erraten, fand ich nichts dergleichen im Herkömmlichen. Ein Medizinstudium zu meinen Lehrzeiten brauchte damals zwei Jahre, in denen man sich eifrigst bemühte, einen großen Haufen quacksalberischer Verdauungsrückstände in meine hoffnungsvollen Gehirnwindungen zu verfrachten, für deren Verwendung ich mich jedoch nur unzulänglich zu eignen schien. Diese Scheinlehre war gewissermaßen unverdaulich und angereichert mit ebenso unhaltbaren Scheinrezepturen.

Bei Kopfschmerzen gab man eben dies und das. Die Indikation zur Mittelgabe war jedoch niemals ein tatsächliches Wissen um eine Arznei oder die Kenntnis um deren nachvollziehbare Wirksamkeit am Patienten als vielmehr eine geistesumwölkte und hoheitsgebieterische Nachäffung von gesundheitsschädlichen Hirnlosigkeiten.

Ich als kritischer und denkender Geist wollte nicht in diese Rotten passen. Allein die Vermessenheit meinerseits, die eine oder andere Frage zu formulieren, brachte mir den Verweis: Für diese Frage, Herr Hahnemann, verlassen Sie unverzüglich diesen Saal!

Es gab Verordnungen ohne ein nur geringstes Mass an wissenschaftlicher Begründung. Ein Jedermann tat es eben Jedermann gleich bis immer so fort die Medizin ein hohles Massenwiederholungsimitat geworden war. Arme Heilkunst, bedauernswerter Patient! Bodenlose Medizin.

Selbst der dümmste Maurer baut unter sein Haus ein Fundament, wohl wissend, dass dieses sonst vom nächsten Sturme weggetragen würde, wie ein fauler Knochen vom räudigen Köter!

So tat sich mir die einzig folgerichtige Suche auf - die Suche nach einem Fundament der Heilkunst. Ich suchte eine Basis auch des Arzneimittelverständnisses. Ich wollte Fundamente finden, ja, doch diese brauchte ich bei den Quacksalbern und in Universitäten nicht weiterhin suchen. Es verschlug mich zu den alten großen Ärzten und Alchemisten, bei denen ich wider aller Propaganda tatsächliche Antworten auf meine zahlreichen Fragen fand. Und jeder Fund war ein Wackerstein in den neu entstehenden Grundmauern der einzig wahren Heilkunst, die ich Homöopathie nenne.

Die Homöopathie zählt heutzutage 250 Jahre wahrer Existenz. Und bis heute rate ich jedem ernsthaften Schüler der Homöopathie, diese von ihren steinalt bewährten Fundamenten an zu studieren, denn diese sind heutzutage ebenso wichtig wie zu meiner Zeit.“



Hahnemann macht einen sehr tiefen Atemzug, um wieder neue Luft zu holen. Den Zeigefinger gen Saaldecke streckend, schnauft er geräuschvoll zunächst ein und läßt kurze Zeit später die Luft wieder fahren. Zu lang war womöglich dieser Absatz und zu emotionsgeladen seine Ausführung, denn er will gerade zum nächsten Thema ansetzen, als er unhöflicherweise von einem jungen Mann aus dem Publikum mit einer weiteren Frage unterbrochen wird:



„Herr Hahnemann, wie würden Sie heute nach Ihren heutigen Erkenntnissen das Organon ergänzen? Gäbe es neue Paragraphen?“



„Mein lieber Mann, hier denke ich zunächst darüber nach, ob ihre Frage eine dumme war oder nicht! Und für den Fall, dass die Zeit des heutigen Abends nicht ausreichte, um hier zu einer zufriedenstellenden Antwort zu gelangen, gebe ich Ihnen mehrere Antworten. Machen Sie was draus!

Muss das Organon ergänzt werden? Nein, das muss es vermutlich nicht, jedenfalls nicht unter der Beleuchtung der Tatsache, dass allzu viele Studierende es bis heute noch nicht verstanden haben in der schon vorliegenden Form. Bedenken Sie, dass kluge Vertreter der wahren Heilkunde längst am menschlichen Werke sind, ohne auch nur darüber nachgedacht zu haben, ob es das Organon heisst oder der Organon.1

Studieren Sie also zunächst Das Organ der wahren Heilkunst und tun Sie dies unter verschiedensten Aspekten. Lassen sie dies unser kleines Spiel sein.



Spiel Nummer Eins:

Der Organon ist ein Sieb! Dieses trennt die Spreu vom Weizen und Sie passen jetzt gut auf, dass sie da nicht selbst noch durchfallen. Denn es wird den Dummen nichts finden lassen, was er nicht eh schon nicht weiß. Dem denkenden und gründlichen Arzte aber eröffnet es die Tore dorthin, wo Heilung in Wahrheit entstehen kann.

Paragraph 1 des Organons lautet:

Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen, was man heilen nennt.

Wenden sie darauf Ihr Sieb an!

Dann werden Sie durchfallen, wenn sie kein Arzt sind, oder wenn das Heilen der kranken Menschen nicht ihr einziger Beruf ist, sondern vielmehr dummes Nachgeäffe der Unkunstgriffe ihrer selbstgefälligen Kollegen und Lehrer oder gar die pure Jagd nach Anerkennung und dem Gelde.

Sie fallen auch durch, wenn Sie ihren Patienten nicht wahrhaft zu heilen vermögen!

Ein Satz, konstruiert wie die Waage der Justitia: Zwei Schalen und ein scharfes Zünglein. Eine Gratwanderung des wahrhaft Wissenden, ein Abgrund für den Dummen und ein Schlag für den Vorsätzlichen!



Spiel Nummer Zwei:

Das musikalische Werk des Organon.

Sie arbeiten mit schwingenden Arzneien, Herr Homöopath? Dann fühlen Sie, welche eine Tonart hinter diesem Satze laut wird, es sind stets die unsichtbaren Faustschläge, die am schmerzlichsten zu treffen vermögen und ich verspreche Ihnen: Ich habe nicht gespart damit!

So bezieht der Dumpfkopf seine wohlverdiente Prügel während ich den Wissenden bereichere mit Sinfonien aufrichtigster Emotionen , wenn er meine Sätze nur zu lesen vermag.

Der Ton macht die Musik, nicht wahr? Also achten sie sehr gründlich auf das, was sie da hören und fühlen.

Wenn Sie sich angestrengt und gelangweilt bis §50 vorgearbeitet haben, dann hörten sie den röhrenden Lufterguss einer Güllegrube.

Wenn sie aber bei §291 begriffen haben, dass ich Ihnen mindestens 9 Paragraphen vorenthalten habe, dann haben sie die Ouvertüre wahrhaft genossen.

Sehen Sie, meine Herren, wer die Anklage des Nichtverstehens nicht aufrichtig auch an sich selbst erheben kann, ist der Heilkunst nicht wert. Er ist es einfach nicht wert.

Wie könnte ich mich über diese bornierten, selbstgerechten Ärzte aufregen!!! Sie kennen kein Nichtverstehen und nennen dies besserwisserisch: Kenntnis!

Ha! Ein guter Homöopath muss das Unverständnis ertragen können. Es erkennen: Es geht nicht ohne diese Demut. Erst in Demut erkannte ich, dass ich meine Frau nicht habe heilen können. Das ist Einsicht, verstehen Sie? Der Homöopath muss sichtig sein. Wenn ich nicht sehe, kann ich nicht finden, ich habe in Einsicht gefunden, dass eine Cur versäumt wurde.



Nehmen wir dies also als Spiel Nummer Drei: Das Nichtverstehen, welches wir in Demut und in Sichtigkeit dann als einen Signalton, als eine Aufforderung erhalten, andere Sphären zu betreten und dort Antworten gänzlich anderer Natur überantwortet zu bekommen. Dies ist nur möglich, wenn die Gedankengänge ausreichend desorientiert werden können.

Schwingen Sie mit, dorthin, wo der Ursprung der wahren Heilkunst zu sein scheint.

Es bedarf einer bestimmten Persönlichkeit, um Homöopath überhaupt sein zu können.

Und es braucht eines gewissen Formats, den Organon lesen und wahrhaftig verstehen zu können, möglichst auch bis zu seinem Ende. Hier bin ich streitbar, meine Herren, sehr streitbar.

Und was ist wohl die wichtigste Botschaft des Organons? Was denken Sie? Ich werde es Ihnen verraten, die wichtigste Botschaft ist im Grunde kein Spiel mehr, es ist eine Frage, die da lautet:

Denkt hier überhaupt jemand noch nach?

Es ist also nur eine Frage.

Mit dieser Frage, laut vernehmlich an den dort unterrichtenden Arzt gerichtet, verlor ich als Student der Medizin meinen ersten Dozenten und machte mich notgedrungen auf die Suche nach neuen Dozenten, doch erwies sich bald der eine noch dümmlicher als der andere und ich hatte einen hohen Verschleiß an ihnen.

So suchte ich fortwährend weiter und betete zum Weltschöpfer: Vater, lass mich einen Lehrer finden, der nicht der Dummheit anheim gefallen ist und ich verbrachte einige Nächte und Wochen mit allerpreiswertestem Rotweine, allmählich argwöhnend, dass dieser Lehrer womöglich nicht zu finden sey.

Für die angeblich fortschrittliche Medizin sollte ich tatsächlich Recht behalten. Irgendwo in der Zeit zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang, wenn die Vögel noch nicht wach sind, aber schon schweigsame und sinngeladene Ruhe in die Schankstube einkehrt und ich zunehmend Gefahr lief, meinen Becher für das nächste Mal nicht mehr an meinen Mund führen zu können, da fühlte ich eine Ahnung, diesen Lehrer in grauer Vorzeit finden zu können und die Antwort auf meine Frage in anderen Dimensionen.

Über dieser Idee und meinem Becher schlief ich ein.

Bis in weiterer Stunde - und jetzt waren die Vögel doch schon wach - ich selbst nebst all dem Unrat aus der Dorfschenke entfernt wurde.

So lief ich wohlbeheizt vom Weine durch den kühlen und frühen - aber durch die Vögel zur ungemeinen Lautstärke veranlassten - jungen Morgen. Nicht gleich aber doch später fand ich mein Zuhause und beendete mit sanfter Gewalt diese Wochen des Deliriums und des Suchens. In die Dorfschenke ging ich fortan, um dort meine Mahlzeiten einzunehmen und fand die wahren Antworten in zahlreichen manchmal unorthodoxen Stätten des Wissens.

Ich fand die alten Ärzte, las viel und natürlich auch die Alchemie. Dieses Wissen war nicht so leicht zu finden wie heutzutage. Es war nicht zu finden in den Universitäten und Bibliotheken. Natürlich nicht, denn dort herrschte ja gebieterisch der ganze etablierte quacksalberische Blödsinn.

So wurde ich Suchender und Findender. Unter uns: Ich fand so manche Antwort noch immer am Grunde eines leeren Bechers Wein. Ich bekam die Ahnung, dass, wenn ich denn endlich dieses ungemein denkende Organ und seine gehirnwindnerischen Appendixe endlich zum Anhalten bringen könnte, es dann etwas kleiner werden würde, und ein wenig zur Seite rutschen könnte, so dass ich daran vorbei schauen könnte. Und hineinlangen in die Sphären, wo es Antworten gibt, die nach zeitlicher Geltung nicht zu finden sind.

Wie gerne habe ich mich da besoffen, um Antworten zu finden. Ich habe mein Gehirn zur Seite rutschen lassen, so dass ich einen Sonnenstrahl an der Seite daneben habe erhaschen können. Der Spalt ist allenfalls so groß, wie der Boden eines Bechers Weines, wenn er annähernd ausgetrunken ist und man die üppige Neige zur Seite kippt.

Ich habe in sykotisch berauschten Nächten ermessen, dass es nicht um hier und drüben geht, sondern dass es um die Durchdringung der Ebenen geht.

Das kristallene Weinglas, welches ich in der Hand hielt, hatte unten an der Tulpe eine Art Kugel als Dekoration. An ihr hielt ich mein Glas und begann es verspielt zu drehen. Ich hielt es schief und es war noch etwas Wein darin, da sah ich durch den Boden des Glases das Licht sich in dieser kleinen Kugel brechen, und ich war wie verzaubert von den vielen möglichen Facetten gebrochenen Lichtes.

Der Wein brauchte nur ein klein Wenig zur Seite zu schwimmen, da eröffnete sich mir eine vollkommen neue Dimension der Erleuchtung und mir deuchte, dass ich meine Gedanken in eine ebensolche verlagern könnte, wenn ich nur in der Lage wäre, meinen Kopf ebenso schief zu halten und seinen Inhalt zur Seite schwimmen zu lassen. Dies war ein Zustand des Nichtverstehens, der Demut und der wahren Sicht. Hier zogen dann endlich auch alchemistische Fäden in mein Bewusstsein ein und ich war bemüht, diesen Zustand so oft als möglich wieder herzustellen. Ja, in der Suche nach Antworten sehnte ich mich oft nach ihm. So durchdrangen sich die Erkenntnisse, wie die Ebenen des Bewusstseins sich durchdringen. Hier denken Sie selbst, meine Herren und spielen Spiel Nummer Vier des Organons, das wichtigste seiner Spielchen: Die Durchdringung der Ebenen.

Ich hielt das zu einem bestimmten Zeitpunkt für Alchemie. Heutzutage praktiziert die Homöopathie dies vielerorts. So gehört zu einer ordentlichen Verreibung ein gelehrtes Glas Rotwein immer dazu. Das bedeutet symbolisch für die übergreifenden Ebenen: Tu Bewusstsein der verschiedenen Ebenen in die Globuli, dann hast du dieses Bewusstsein gespeichert. Das bedeutet, mal ganz profan gesprochen:



Das, was ich denke beim Schütteln, das geht da mit rein. Da denke ich vorsichtshalber also lieber nichts. Es hat aber nicht funktioniert, ich konnte nicht nichts denken. Also nahm ich mir ein Glas Rotwein und dachte, dass die Ebenen sich durchdringen und der Wunsch zur Heilung sich darin manifestieren möge. Und das fehlt übrigens den Zuckerkügelchen von heute.



Was höre ich da? Deine Arzneien werden in einer Fabrik hergestellt? Du willst Homöopath sein und machst aber deine Arzneimittel nicht selber? Da hat die Zeit am Rade-(macher) gedreht, vermute ich. Dann wird deine Erfahrung Dich lehren, welch ein Fehler dies ist. Höre also zu, wenn der Meister aus dem Nähkästchen spricht:

Ganz im Vertrauen: Ich füge meinen Arzneimitteln gern ein Element hinzu, welches zunächst eingegangen war in die Heilungsdimension und diese dann wieder für irdische Zwecke der Gesundfindung verlassen durfte. Das mache ich natürlich heimlich, das steht auch nicht im Organon. Können Sie sich übrigens vorstellen, was das für eine Bürde ist, dies zu wissen und nicht aussprechen zu dürfen?“



Ein sehr junger Student der Homöopathie steht auf und fragt:



„Ist das Glas Rotwein mit oder ohne Wein? Haben Sie den Wein getrunken?“



Hahnemann: „Was?! Das Glas Rotwein ist natürlich lehrgetrunken. Was für eine doofe Frage!!! Verlassen Sie den Saal......!



Für die Kenner der Materie möchte ich in meinen intimen Ausführungen fortfahren:

Es waren sozusagen experimentelle Reihen, den großen denkenden Kopf, diesen dunklen, auszuschalten. Dieser große denkende Kopf ist ein riesen Ding, sehr wichtig wohl zum merken, doch schädlich zum Be-Merken und verseucht mit Propaganda und allerlei Schädlichem. Vor allem war er oftmals zu anfällig und undiszipliniert, sich aus den wirklich wichtigen Wahrheitsfindungen herauszuhalten. Wann immer ich ihn aber etwas zur Seite geschoben habe, war dahinter Licht, also habe ich versucht, mit dem Becher Löcher in dieses Gehirn zu denken, damit die Wahrheit hindurchkäme. Das funktionierte so nicht, natürlich nicht, denn ich hatte wichtige Tatsachen zunächst übersehen.

Verstehen Sie, in Wahrheit bohrte ich damit natürlich keine Löcher in mein Gehirn. Welch ein dummer Gedankengang war das. Viel klüger war es, die Löcher einfach durchsickern zu lassen!

So durchdrang ich es sanft und erreichte effizient die andere lichtvolle Ebene. Das Gehirn wurde nicht erleuchtet, das nicht, aber in den Sphären darüber waren Raum und Helligkeit, die mich äußerst faszinierten. Hier habe ich geforscht.

Nehmen wir zum Beispiel meine geliebte Melanie. Melanie war zu keinem Zeitpunkt bebürdet wie meine geliebte Henriette. Sie war aufgrund vorteilhafter Umstände und eines besonderen Temperaments niemals Opfer werter Herren. Sie war gesund und vital im medizinischen und geistigen Sinne, da war keine die Dynamis verstimmende Causa, die sie mitzutragen gezwungen gewesen wäre. Sie war, um es deutlich zu sagen: unversaut. Und es hat etwas Tröstliches, dass ich diese Frau in Paris verehren durfte. Dies wäre mir in Deutschland womöglich nicht gelungen ob der werten Herren einer fraglichen Gesellschaftsschöpfung, denn diese verehrten ihre Frauen nur solange, bis sie sie gefickt hatten, diese scheinheiligen Lämmerschwänze. Bitte verzeihen Sie mir meine Deutlichkeit.

Ich habe klar erkannt, dass die deutschen Frauen krank werden ob dieser Entwürdigung und ich habe klar erkannt, die deutschen Frauen tragen Causa um Causa um Causa und dies vollkommen überflüssig:

Sie sind bebürdet und siechen und sind Opfer falsch verstandener MENSCHLICHKEIT. Melanie war ein verwöhntes, verhätscheltes, verzogenes Kind. Doch sie war unbebürdet und frei. Während mein Geist versuchte, Erkenntnisse aus unterschiedlichen Dimensionen zu integrieren, war ihr Geist vollkommen frei.

Er leuchtete gewissermaßen aus sich selbst heraus und nicht erst dann, wenn sie ihn zur Seite schob.

Da deuchtete mir: So sieht die Zukunft aus! Sie trägt ihren Geist nicht als Bürde und Schranke ihres Wissens und ihres Daseins, den es zu durchdringen gilt, um einen Heilprozess zu erkunden. Melanie gab mir die Idee des Heilers der Zukunft, des Arztes der Zukunft, für den Denken und Alchemie nicht mehr zwei Ebenen sind, sondern eine.

Eine leuchtende, lebenserhaltende Einheit und so sehr gefühlvoll. Sie konnte gewissermaßen auch mit ihrem Gehirn fühlen, das konnte ich mit meinem nicht, aber ich glaubte, dass es sich ganz sicherlich dort hinentwickeln würde...



Frage aus dem Publikum: „Herr Hahnemann, vielleicht haben sie einfach nur den Tod Ihres Kinds nicht so richtig verkraftet und haben ein wenig Schaden genommen dabei, vielleicht letztendlich auch im Geiste?“



„Du bist ein junger Spund und daher sei dir diese Frage verziehen. Ich rate dir aber dringlichst, von nun an deinen Geist endlich selbst zu benützen, denn sonst wirst du mit deiner leerstehenden Ordination deine Familie nicht mehr lange ernähren können. Und ich für meinen Teil werde das Tempo drosseln, vielleicht kommst du dann ja besser mit:

Meine Familie und ich waren damals vollkommen bestürzt. Wir sind sozusagen Ge-stürzt in ein tiefes Loch der Trauer aus dem dem Anderen herauszuhelfen unser jeweils höchstes Gebot war. Wir zogen um. Es gab sehr viel zu tun. Meiner Familie ging es schlecht, weil ich angegriffen wurde. Meine Frau hat das alles ertragen, sie stand hinter mir wie eine Säule. Wir haben getrauert, aber eben nicht genug und vor allen Dingen nicht richtig. Ich habe Rücksicht auf meine Frau genommen und meine Frau hat Rücksicht auf mich genommen. Und dennoch, bei aller Liebe: Der Verlust unseres Sohnes war thatsächlich eine Causa, die ich übersehen hatte.“

Hahnemann runzelt, schaut in die Runde und sagt: „Die fahrlässigen Farbkleckse eines Künstlers in den traurigen Bildern seiner eigenen Ahnengalerie - hingeschmissen in die Schönheit des Lebendigen und das auch noch im Namen der Menschlichkeit.“



Er beugt sich über das Katheter vor, als ob er allen Anwesenden tief ins Gesicht schauen wollte und fährt fort:

„Indirekt hat sogar das Verbot für die heutigen Heilpraktiker bei der Geburtshilfe damit zu tun. Die Träger der Zukunft für die Homöopathie sind die Heilpraktiker in Deutschland. Aus der Ärzteschaft wurde die Homöopathie ausgemärzt, wohlwissend und vorsätzlich, um die Trennung der Welten zu gewährleisten und den bebürdeten Status der Frau beizubehalten. So bezeichne ich solche Gesetzesgeber als scheinheilige Lämmerschwänze!

Und ich gönne mir die Bemerkung: Beim derzeitigen Stand der medizinischen Wissenschaft ist die Würdigung des Menschen gefährdet, die der Frauen jedoch ausgeschlossen. Meine Herren der Schöpfung: Das ist Blasphemie! Mit grundgütigem Lächeln steuert ihr geradewegs in das Aussterben des nationalen Wohlstands, der den heiligen Bäuchen eurer Frauen innewohnt.

Doch zurück zu den Künstlern der Durchdringung: Die Heilpraktiker.

Durch die kausale, ursächliche Genesung innerhalb der homöopathischen Cur wird der Genesende zu seiner sehr privaten Würde wieder finden.

Homöopathie in der Geburtshilfe ist deshalb so wichtig, weil nicht nur die Homöopathie ebenenübergreifend und durchdringend wirkt, sondern weil die Geburt an sich ebenenübergreifend und durchwirkend IST!

Welch passendere Heimstatt für eine solche Therapie könnte es geben außer der Geburt?

Beispiel: Man bedenke, wie viel Bürde gesellschaftlich von der Frau genommen würde, wenn es durch die Nabelschnur-Arznei2 gelänge, sie zu trösten und sie emotional von ihren (verstorbenen) Kindern zu lösen. Die Gebirge Deutschlands würden augenblicklich um 100 m höher sein, wenn die deutschen Menschen um diese Bürde ihrer Frauen leichter wären. Das deutsche Volk würde aufstehen wie ein Berg und wachsen wie ein Baum. Allein durch die Entbürdung seiner Frauen. In einer so wichtigen, elementaren und für alle Nachkommen zukunftsweisenden Situation wie der Geburt aber hat die Homöopathie keinen Zugang – Wer kann hier an Zufall glauben!

Ich begrüße hier also ausdrücklich die Selbstmedikation der Wöchnerinnen und der Menschen überhaupt, denn sie umgeht die menschenverachtenden Absichten gesetzesgeberischer Machenschaften. Doch bemüht euch mehr um diese mutigen Menschen, gebt ihnen Halt und Beistand, fasst die Regeln der Homöopathie kurz und stellt sie anschaulich und vernünftig und richtig!!!! dar für all diese selbstbewussten Selbsthelfer. Homöopathie ist so gesehen tatsächlich zu einem Politikum geworden, welches die Unterstützung eines jeden Homöopathen für sich beansprucht. Lasst es sie nachmachen, und es ist bei einem gemeinen Schnupfen nicht so schlimm, wenn sie es nicht ganz so genau nachmachen. Ihre Entscheidung für die Homöopathie ist weise genug.

Die alten Homöopathen sterben thatsächlich aus. Homöopathie als Philosophie und Weltverbesserung hat vielleicht noch nicht genügend Nahrung. Der neue Homöopath mutiert vielerorts zum verwaisten Stümper ohne Wurzeln. Und gleichfalls wurzelt eine einfache Frau und Mutter in der Homöopathie, nicht wissend, dass sie längst keimt.

Es ist also den Ärzten und Homöopathen die Gründung zurückzugeben. Der Lehre das Fundament wieder unterzuschieben. Und gleichzeitig ist die Homöopathie ins gemeine Volk zu geben, denn dies wird ein enormes Potencial erschaffen zur Erhaltung und Einbindung der Homöopathie in die Gesellschaft.

Sollte der Kuss des Prinzen Schneewittchen so aus ihrem verheißungsvollen Schlafe erwecken, dann wird es nicht nur ein Stückchen Apfel sein, was sie von sich gibt, sondern sie wird urschreien und das so im Volke gespeicherte Potencial der Homöopathie auf der Stelle einem Erdbeben gleich zum Leben wieder erwecken.“



Frage aus dem Publikum: „Wie kann man die Homöopathie wieder ins Volk geben?“



Hahnemann: „Es braucht nicht mehr als ein wahrhaftiges Homöopathiebuch. Ein homöopathischer Hausschatz. Das muss wieder zurück. Die Regeln der Homöopathie müssen wieder für jeden zugänglich werden.



Frage: „Warum ist denn das von ihnen soeben geweissagte Erdbeben bisher ausgeblieben, wo es doch zahlreiche Homöopathiebücher bereits gibt? Kann es sein, dass Sie da irren, Herr Hahnemann?“



Hahnemann: „Es ist ausgeblieben, meine geschätzten Herren, weil es nicht ein einziges Buch gibt, welches den Autoren selbst und die Homöopathie an sich nicht in eine bornierte Position als Allwissender und Allesheilender Prophet stellt. Wieder fehlte es an Demut, Einsicht und Sichtigkeit. Überall schauen die Frauen und Mütter auf zu den Herren Homöopathen anstatt frei und einfach nur nach drüben zu blicken, so wie meine geliebte Melanie es vermochte. Vielleicht müssen sie sich alle mal ordentlich besaufen, um das endlich zu begreifen!

Sie können die im Organon festgehaltenen Regeln der homöopathischen Heilkunst auf zwei Seiten Ihrer heutigen Papiernorm reduzieren. Vorrausgesetzt natürlich, Sie verstehen wirklich auch selbst, was sie da lesen.

Fassen Sie es zusammen und sehen Sie es als die Grammatik in der Sprache der Homöopathie, oder meinetwegen als homöopathische Formalsammlung. Verteilen Sie es in Ihren Schulen.

Selbst die versauteste Homöopathie rettet die Menschheit. Lassen sie also endlich los, Mann:

Selbst wenn ein Mittel in eine Arzneimittelprüfung führt und nicht dem Patienten entspricht, so wird er doch am Ende gesünder aus der Cur hervorgehen als er es vorher war. Das soll auf die erste Seite! Lassen Sie die Menschen dieses lesen und geben sie ihnen einen homöopathischen Freifahrtschein.

Fehler zu machen in der Homöopathie mag schoflich sein, für den gut geschulten Homöopathen, oder den, der sich dafür halten mag.

Für die Hausfrau und Mutter und deren Familie und Kinder dagegen wäre dies lediglich eine letztenendes ja doch gesundheitsfördernde Arzneimittelprüfung und ungleich gesünder, als jeglicher Einsatz von Produkten einer Pharmazeutischen Industrie, deren Wirksamkeit und Motivation ausschließlich ausgerichtet ist auf die Füllung ihrer höchstkalibrigen Barschaften!

Wer also denkt, ein Patient gefährde sich durch eine selbständige Mittelverordnung, der denkt nicht wirklich nach. Ich trenne hier Gedanken und keine Gedanken. Gedankenlosigkeit ist kein Gedanke.“



Es kommt aber wieder ein Einwurf aus dem Publikum: „Homöopathische Mittel sind aber gefährlich, man sollte diese doch nicht einnehmen, ohne vorher zu einem Homöopathen gegangen zu sein. Man sollte hier doch lieber auf Nummer Sicher gehen.“



Hahnemann: „Die dumme Deutschheit. Ich hielt sie für alt und wünschte sie in der heutigen Zeit längst für ver-altet. Und sehe nun: hartnäckig hat sie noch immer Bestand.

Die Homöopathie ist niemals gefährlich, solange sie stattfindet.

Homöopathie kann gefährlich werden, so sie denn nicht stattfindet!

Und wir mögen hier bitte unterscheiden. Da gibt es den geschulten homöopathischen Arzt, der am Bette seines schwer kranken Patienten wacht.

Und der wahre homöopathische Arzt beobachtet dann akribisch. Er begreift schnell und er verordnet klug und unverzüglich. Nicht die Homöopathie ist gefährlich, sondern manche Krankheitsbilder sind gefährlich, so dass ein guter Homöopath gefragt ist.

Aber: Um Eure naseweisen Rotzbengel mit ihren laufenden Nasen vor dem Zugriff der Allopathie zu bewahren, reicht mir jede Mutter.

Oder glaubt Ihr, dass meine Belladonna anders wirkt, wenn ich sie verabreiche statt der Mutter?“

Frage aus dem Publikum: „Aber wie sieht es mit Krebs aus? Krebs ist homöopathisch doch schwierig zu therapieren, oder?“

Hahnemann: „Das ist nicht wahr!!

Die Behandlung von Tumoren, auch der cancerösen, ist längst von euren alten Homöopathen beschrieben und dokumentiert. Ihr solltet sie lesen, statt euch mit ihnen zu streiten.

Ihr fragt doch nun nicht ernsthaft mich dazu?

Arbeitet zukünftig gründlicher an euren Fundamenten, sonst werdet Ihr in eurem Wissen um die Heilkunst der Homöopathie alsbald eingeholt von den deutschen Hausfrauen!

Nun gut, erinnern wir uns zur Wiederholung der Besonderheiten der Behandlung der Tumoren:

Ein Tumor kann von einem Antimiasmatikum nicht mehr erreicht werden, da der Körper ihn verkapselt hat, ebenso, wie zuvor das Bewusstsein dieses Patienten einen Konflikt nicht gelöst sondern ebenfalls verkapselt hat.

Hier muss in mindestens zwei Ebenen gearbeitet werden: Der Konfliktlösung und der Tumorlösung.

So gibt man eine tiefe Potenz eines pflanzlichen Homöopathikums, welches direkt auf das Organ wirkt, abwechselnd mit dem passenden Antimiasmatikum. Das ist die Tumorlösung.

Parallel hierzu muss eine Trauma-Cur zum Tragen kommen, ich erwähnte sie bereits.

Ein Antisporikum leitet die Cur ein.

Das passende Antimiasmatikum leitet sie aus und fixiert sie.



Ihr Flugzeug steht bereit, mesdames et messieurs, lernen Sie gefälligst, damit zu fliegen!“



Getuschel im Saal, einige Herren verlassen beleidigt den Saal. Es entsteht Unruhe. Hahnemann erhebt abermals seine Stimme und führt aus:



„Die Wirkungsumkehr muss bei jedem Mittel individuell noch individueller betrachtet werden.

Erinnern wir uns:

In den Krankenhäusern wurde früher Patienten mit niedrigem Blutdruck Kaffee gegeben, ich beobachtete aber, dass 4 h später der Blutdruck noch niedriger war als vorher. Die lang anhaltende Anwendung des Kaffees ist die gegenteilige Einwirkung der kurzen Anwendung. Eine Woche lang Kaffee gegeben und der Blutdruck wird immer niedriger sein. Schlussfolgerung: Ich gab ab sofort meinen Hochdruckpatienten Coffea tosta und habe damit deren Blutdruck allmählich gesenkt. Ich setze nicht auf die Arznei, sondern auf die Gegenwirkung des Körpers. In der homöopathischen Cur ist der arbeitende Organismus das Zentrum der Therapie. So ist der Kaffee nicht die heilende Medizin, sondern die Reaktion des Körpers ist der heilende Impuls. Das ist entscheidend. Das ist die Grundschule der Homöopathie. Wir arbeiten MIT dem Körper.

Für die Hochdruckpatienten jedoch war es nicht sehr komfortabel, die Hochdruckkrise noch höher werden zu lassen durch anfängliche Gaben von Coffea, also fing ich an zu verdünnen und zu dynamisieren.“

Frage: „Wie sind Sie auf die Dynamisation gekommen?“

Hahnemann: „Erst kochte ich den Kaffee dünner.“

Nochmals: „Ja, aber wie kamen sie auf die Dynamisation?“

Hahnemann: „Sie müssen das Gehirn zur Seite schieben, meine Herren, schauen Sie durch den Boden das Glases direkt in das lichtbrechende Kristall und durchdringen Sie die Ebenen!

Ich kochte den Kaffee dünner. Aber das wirkte nicht mehr. Muckefuck ließ den Blutdruck nicht mehr steigen. Also senkte dieser sich in der Folge auch nicht. Ich brauchte die kräftige Urkaffeesubstanz aber ich brauchte sie mit einer unkräftigen Erstwirkung und das Ganze möglichst nicht als Muckefuck. Das war eine ziemlich blödsinnige Aufgabenstellung und mir deuchte schnell, dass ich eine vernünftige Lösung in dieser Bewusstseinsebene nicht finden würde.

So versuchte ich, nicht zu denken.

Ich gab einen kräftigen Kaffee in mein Weinglas, es war nun sozusagen ein Kaffeeglas.

Doch leider hatte ich das Glas zu voll gemacht, und konnte bei dieser Kaffeemenge selbst bei äußerster Neigung des Kristallglases den Boden nicht sehen. Ich hatte hier große Probleme, meinen Kopf auszuschalten, also verharrte ich zwei geschlagene Stunden über dem Kaffee im Glas, der inzwischen kalt geworden war.

Ich hatte lange aufgehört zu denken, doch die erhofften Eingebungen aus der anderen Dimension blieben aus. Ich überlegte noch kurz, ob vielleicht es nur dem Weine möglich sey, das Gehirne zu erweichen, doch dann dachte ich nichts mehr, ich war im Nichtgedanken, als plötzlich meine Hand nach oben schnellte und dabei ein erheblicher Theil der kaltgewordenen Kaffeesubstanz sich in meiner Ordination verteilte. Schon wieder diese verfluchten Farbkleckse, dachte ich noch, doch da sah ich durch den Boden das Glases den Kristall, der mir schon lange nicht mehr nur zur Dekoration gereichte, sondern längst Türöffner geworden war in die verlockenden Dimensionen der Heilungsfindung.

Das Licht brach sich kaffeebraun statt Burgunderrot. Doch es brach sich. Und über mich die Erkenntnis, die ich so gesucht hatte: Ich wollte den Boden meines Glases sehen können, ohne dabei den ganzen Kaffee in meiner Ordination verschütten zu müssen.!! Die Menge des Kaffees musste also reduziert werden, ohne dass mir dabei auch nur ein einziger Tropfen Kaffee verloren ginge.

Ich brauchte also einen Deckel!

Ich improvisierte, nahm ein kleines Glastellerchen, legte es auf das Glas , fixierte es mit meinen Händen darauf und begann zu schütteln.

Der Deckel war nicht ganz dicht.

Aber das musste er ja auch nicht, schließlich war dies eine reine Forschungssitzung.

Ich begann also, den Kaffee zu schütteln und bemühte mich, den Boden meines Kaffeeglases erkennen zu können. Doch alles blieb kaffeebraun und die Tore zu Erkenntnis mir verschlossen.

Da würde ich richtig wütend.

Ich nahm das verflixte Kaffeeglas und schlug es tüchtig auf meinen Organon.

Der gab nicht nach, mein Kaffeeglas aber auch nicht.

Doch der Kaffee gab nach!

Dermaßen in Dynamik versetzt, hatte er eine Geschwindigkeit erreicht dass er sich zu verdünnen schien. Oder vielleicht war es ja die Grenze seiner eigenen Dimension, dass ich für einen kurzen Augenblick tatsächlich den Boden des Glases sehen konnte? Sehen konnte, wie der dekorative Kristall von Licht ergriffen wurde, das sich unverzüglich in ihm brach, dann endlich und ersehnt mein Bewusstsein erreichte, da konnte mein Verstand gerade noch festhalten: Eine Arzeney muss um wahrhaftig heilen zu können, ihre Information aus einer anderen, der Heilung kundigen Dimension selbst einholen. Nur diese Berührung aktiviert ihre Heilkraft. In diesem Moment brach der Stil meines Glases ab und ich begriff: Ich hatte den Casus knacktus gefunden.!!!!

Und ich halte hier nochmals fest, was unter Umständen dem einen oder anderen nicht aufgegangen seyn mag:

Deswegen wirken flüssige Arzneyen stets besser als Globuli: Der Fehlerquotient ist bei weniger Zubereitungsschritten in der Zubereitung geringer und die Flüssigkeiten sind darüber hinaus aktuell nochmals nachzudynamisieren. Sie sind veränderbarer. Während die Globuli ein Schnappschuss sind, die Fixierung einer vormals dynamischen Arzney in eine verharrende.

Denn: Der Hersteller einer Arzney berührt beim Dynamisieren selbst auch die der Heilung innewohnende Dimension und wird so selbst zur Information, die sich dort zur Arzney verwandelt.

Mit dem Bewusstsein eines gelehrten Weinglases und dem Wunsch zur Heilung bereitete ich vielleicht eine homöopathische Dilution zu. Und jetzt kommt meine Hausmagd daher und bereitet daraus Globuli - ja vielleicht menstruiert sie, vielleicht hat sie Probleme mit ihrem Mann oder gar ihren Sohn verdroschen - wenn sie diese jeweilige emotionale Energie hinzufügt bei der Verarbeitung einer Dilution zu Globulis oder zur Trituration, dann nenne ich dies einen Fehlerquotienten. Je mehr Schritte und je mehr Leute an der Prozedur beteiligt sind, desto unreiner ist die Arzney. Nur die Dilution kann ich noch nachdynamisieren - ich kann also in die Dilution noch Energie hineingeben. Wenn ich am Krankenbett eines Sterbenden bin, dann ist dies manchmal meine letzte Lösung.4

Je mehr Schritte, je mehr Leute es anfassen, desto unreiner wird es, das heißt aber auch: Ich kann noch Energie reingeben, am Krankenbette eines Sterbenden womöglich.“



Hahnemann wird laut und wettert nun:



„Der homöopathische Arzt verlässt den Patienten nicht, der moderne Quacksalber ist es, der flüchtet. Sein Patient wird aus dem Klinikgeschehen entfernt und isoliert, damit niemand diese Schande sehen und sich seine medizinische Armut eingestehen muss!

Ich werde zum Fieber gerufen, leichtes Fieber, zu spät für Ferrum, ich gebe Belladonna und freue mich schon auf meine Dorfschenke doch dann ändert sich der Fall: das Fieber sinkt zu schnell und ich drohe, meinen Patienten zu verlieren. Schlimmer noch: ich habe kein Arsen dabei! Was macht da der Homöopath? Na? Zurück ins Ferrum, dynamisiert mit dem Gedanken an Arsen. Verlegenheit macht klug, denn der Bote wäre bis zu meinem Haus gekommen, meine Frau hätte das falsche Arzneimittel gefunden, weil sie nicht wissen kann, in welcher Stimmung ich welche Arzney hergestellt habe, die Zeit lief mir weg. So gab ich meinem Patienten Ferrum phosphoricum in Anlehnung an das seichte Fieber mit dem leichten Abfall. Belladonna für das hohe Fieber war also zu früh gegeben, ich hatte mich geirrt, hatte nicht genau genug beobachtet. Ich nahm sofort Ferrum phos in Dilution und versah es mit dem Gedanken an Arsen - es entstand Ferrum phosphoricum arsenicosum. Das sollte meinen Fehler korrigieren.

Merket also: Es ist nicht notwendig, komplexe und kombinierte Arzneien herzustellen wie

Natrium phos, Natrium ars., Kalium arsen., sulf., etc.

Der gute Homöopath nimmt jedes Mittel und fügt ihm bei geeigneter Bewusstseinsverfassung eine Adjektivität seiner Wahl hinzu. Das ist äußerst praktikabel und schont das Kreuze des Homöopathen, denn die zu tragende Apotheke wird akzeptabel klein.


Eine Stunde später saß ich in der Dorfschenke und dann besuchte ich meinen Patienten am nächsten Morgen und gab ihm nur Ferr phos. in Reinkultur. Drei Tage später war er gesund.

Für Begeisterte des Organons sage ich: Verzeiht, dass ich dieses Wissen offenbar mit ins Grab nahm. Ich ging davon aus, dass ihr ohnehin selbst darauf gekommen wäret.

Für die Zweifler sage ich: Schleppt doch, was immer ihr wollt mit euch herum.

Für aufsteigende Studierende sage ich: Gewiss, der Arzt bleibt mit seinen Gedanken ausschließlich am Bett seines Patienten und nicht in der Aussicht auf die Dorfschenke.

Die wahre Homöopathie in meinem Sinne fand am Krankenbett des Patienten statt, der nicht mehr kommen konnte. Dann und nur dann ist Homöopathie gefährlich, weil sie unterlassen werden könnte. Nicht aber da ist es gefährlich, wo der Patient noch in die Ordination kommen kann.

Homöopathie tötet nicht.

Sie unterstützt immer nur das Leben!



Ein homöopathisches Arzneimittel ist ein zielgenauer Hilferuf zur Lösung der geistigen Konflikte am erkrankten Organismus, ein Hilferuf an das Heilbewusstsein mit der Bitte um Genesung und Auflösung der konfliktbildenden Elemente. So muss unverzüglich der richtige Ruf an die heilenden Kräfte gegeben werden. So wird eine homöopathische Arznei niemals töten, sie kann aber tödlich sein, in dem Moment, wo man es unterlässt, das gut gewählte und passende Arzneimittel zu verabreichen!“



Es folgt unweigerlich die Frage eines jungen, aufstrebenden Studenten der Homöopathie: „Und was ist mit dem Selbstmord von Aurum? Damit meine ich Selbstmorde, die akut durch die Gabe von Aurum ausgelöst werden?“



Hahnemann: „Das ist ausgemachter Blödsinn, junger Mann!“

Jemand, der das Potential nicht hat, zu springen, wird nicht springen. Stell dir eine Arzeney vor, die „Bankräuber“ heißt und du gibst sie 100 Menschen. Glaubst du, sie werden alle eine Bank ausrauben? Vielleicht hätte einer von 100 ohne Arznei eine Bank ausgeraubt, und vielleicht hat er´s nicht gemacht, weil er das entsprechende Arzneimittel rechtzeitig erhalten hat. So funktioniert Homöopathie immer nur in diese eine auflösende Richtung.

Stell dir folgende Arznei vor, die heißt: „Ich verprügle meinen Schwiegervater“. 100 Frauen bekommen diese Arznei. 50 Schwiegerväter dieser Frauen haben Prügel verdient und 25 dieser Frauen werden handgreiflich gegen ihre Schwiegerväter, weil ihre eigene persönliche Genesung dies erfordert. Wir können uns darüber unterhalten, ob die Genesung unter Umständen ohne homöopathisches Mittel 100 Jahre später eingesetzt hätte.

Das Schlimmste was passiert, ist immer: dass nichts passiert!

Ich kann den passendsten Heilungsimpuls geben, aber ich kann auch den unpassendsten geben, beides ist aber Heilung. Die Heilung nimmt dann eben einen Umweg und der Hund bellt den Mond an.

Was wirkt, das ist.

Was heilt, ist richtig.

Heilung hat eine Richtung: Immer von oben nach unten und von innen nach außen, denn der Mensch erkrankt auf umgekehrtem Wege.

So macht ein Gift krank.

Und das gleiche Gift als Homöopathikum zubereitet, macht gesund, so es gut gewählt ist.

Das ist das homöopathische Heilprinzip. Wir finden hier eine Wirkungsumkehr in der homöopathischen Arzney.

Die Wirkungsumkehr gibt es jedoch nicht in einem pflanzlichen Arzneimittel. Wenn ich chemisches Arsen gebe als Urtinktur, gibt es eine Arsenvergiftung. In der Wirkungsumkehr in einer höheren Verdünnung erhält ein Patient, der sämtliche Arsensymptome hat, Arsen zur Legung des originalen Gegenfeuers.

Ein Mensch, der Calendula braucht, zeigt nicht die Vergiftungserscheinungen der Calendula. Er bedarf einfach ihrer Heilwirkung, die in der Urtinktur fast die gleiche Wirkung hat, wie in einer Hochpotenz. Wir finden hier die Wirkungsumkehr nicht.

Die Homöopathie der volkstraditionellen Pflanzen ist eine eigene Homöopathie.

Das schließt die Drogenkräuter aus.

Doch beachtet deren Tiefe und Untiefe.

Die Kunstkrankheit erreiche ich mit Nosoden und Impfstoffen, aber nicht mit Bilsenkraut.

Ein Homöopath muss die Wirkung und Wirkungsumkehr eines jeden Mittels ebenso wie sein Tempo und seine Tiefe kennen.

Und wo ich schon am wettern bin, lasst mich wahllos zetern, denn es tut mir allzu gut:

Ihr habt es euch wieder einfach gemacht. Polychreste: Kein Mensch versteht Polychreste.

Ihr denkt zu kompliziert, weil Ihr nach dem Drüben sucht und es hier versucht: Eagles blood, Rainbow, Luna, etc. Das ist ein umgekehrter Weg und hat eigene Gesetze. Das ist Drübenpathie.

Ich gestatte mir, dieses Ding endlich bei seinem Namen zu nennen.

Homöopathie ist Heilung mit Ähnlichem.

Damit eine Arzney eine Heilkraft erhält, ist ein Berühren dieser Arznei mit der jeweiligen anderen Dimension, der die Heilung innewohnt, vonnöten.

Die Arzney kommt gewissermaßen von „hier“, durchdringt beim Dynamisieren die Ebenen, berührt das „Drüben“, kommt wieder hier an, um dann „hier“ so Heilkräfte zu üben.

Arzneien der Drübenpathie, oder Cosmopathie entsteht aber nicht „hier“ sondern „Drüben“.

So macht ihr doch Luna! Entweder streng meditierend im Singsang bei Vollmond und finsterster Nacht, oder gänzlichst besoffen und von der Nacht verdunkelt. Es ist egal, wie ihr es macht, ihr fangt „Drüben“ an, anstatt hier. Der irdische Ausgangsstoff war nicht „hier“.

Deshalb vermag die Cosmopathie nicht zu heilen. Sie verkauft sich nur gut. Und aus Rainbow wird ein Regenbogencamp, der Patient wird hier vergaukelt.

Denkt also selbst und wagt euch was, doch bleibt mit den Füssen dabei auf der Erde:



Verteilt diesen Oktober in München Schweinefett potenziert mit Humulus. Auf dem Oktoberfest die potenzierte Schweinshaxe zusammen mit Hopfen, oder besser noch: dynamisiertem Bier!

Frage aus dem immer verwirrteren Publikum, schließlich hat nun bald ein Jeder sein passendes Fett abbekommen: „Was passiert denn dann, wenn man das macht?“

Hahnemann: „Ja, dann lass uns das gerne mal gemeinsam durchdenken:

Ich erschaffe eine Schwingungsinformation: Ich erkläre dem Körper auf höherer Ebene, dass er besoffen und vom Schwein zugefressen ist, und ich warte auf den Heilungsimpuls des Körpers.

So werden sie alle tüchtig kotzen und erschlafft aber gereinigt zu ihren Weibern nach Hause fahren. Hunger und Bierdurst dürften sich dann nicht so bald mehr einstellen.

Man bewahre sich aber davor, diesen Herren Nux vomica zu geben, um dieses Katergefühl möglichst lange anhalten zu lassen, der heilsame Kater: Die Krankheit ist nicht Schweinshaxe zu essen und Bier zu saufen, die Krankheit ist der fehlende Heilmechanismus, damit auch mal wieder aufzuhören.



Fahren wir fort:

Die Pulsatilla ist kein Polychrest.“

Einwurf aus dem Publikum: „Das stimmt nicht. Pulsatilla ist ein Polychrest.“

Hahnemann: „Sie äffen Ihre Lehrer nach und unterließen es, selbst zu denken. Die Pulsatilla ist kein Polychrest, sondern ein zartes Pflänzchen mit großer Wirkung. Grenzwertig meinetwegen, aber doch hiergeblieben, auf dieser Seite der Dimension. Ich erschaffe keine Kunstkrankheit mit ihr. Ich nehme lediglich diese Kraft der Heilpflanze auf und fordere den Körper auf, mit einem Heilimpuls zu antworten. Ich stelle mich also dem Berg gegenüber und ich rufe und erhalte ein Echo.

Mit der Nosode erschaffe ich eine Kunstkrankheit, ich besuche die von Masern bedrohten Dörfer und erschaffe hier eine Kunstkrankheit, egal ob Scharlach, Masern oder Röteln. Ich gaukle dem Dorf vor, es sei schon krank. Und da ein Mensch keine zwei ähnlichen Krankheiten gleichzeitig haben kann, ist es der beste Schutz gegen Scharlach im Nachbardorf die Gabe der Nosode im Ausgangsdorf. Da wo ich gerade gaukle. Und wenn ich gut bin, finde ich den genius epidemicus.

Das ist der Royal Flash der Homöopathie und wenn Ihr es endlich zuwege bringen würdet, euch zu ergänzen als euch besser zu wissen, dann hättet ihr ein unschlagbares Blatt auf der Hand. Alle, die ihr da seid!

Ihr findet ihn heraus anhand der Summe aller sonderlichen Symptome aller Patienten, die der gleichen Epidemie zum Opfer gefallen zu sein scheinen.

Ganz ähnlich verfahrt ihr bei der Causa epidemica.

Wenn eine Epidemie oder gar eine Pandemie auf ein und die selbe Causa zurückzuführen ist, wie es am 11. September oder beim Tsunami der Fall war, dann ist dieses Wissen um die Dinge euer Royal Flash. Da könnt ihr die passende Arzney ausnahmsweise in die Kloschüssel tun, damit sie auf dem Erinnerungswege des Wassers die an der Causa erkrankten Menschen erreiche. Ich gehe darauf später noch kurz ein.

Wir bemerken weiterhin:

Die Gabe vor dem Eintreten der Erkrankung erschafft die Kunstkrankheit als Prophylaxe. Die Gabe in den bestehenden Scharlach hinein, entfacht die Gegenkrankheit, wobei die arzneilich provozierte Krankheit immer stärker ist als die körperproduzierte Krankheit.

Ihr denkt jetzt: Was macht der hier, der Hahnemann, nichts Neues erzählt er, selbst nach 250 Jahren nicht.

Das ist es, was Ihr denkt?

Dann lasst mich fortfahren:

Es gibt nicht nur die vier Gruppen, es gibt nicht nur Anwendung, Prophylaxe, die Nachsorge, die Lebensrettung. Es bleibt dabei: Ich muss jedes Mittel einzeln kennen in Bezug auf Tiefe, Geschwindigkeit, Wirkungsumkehr und Symptomatik. Man kann nicht zwei ähnliche Krankheiten gleichzeitig haben. An den Grenzdörfern zwischen Scharlach und Röteln konnte man auch nur entweder die eine oder die andere Krankheit haben. Die Kinder hatten dort zwei Tage Scharlach, der ging weg, dann einen Tag Röteln und danach war der Spuk vorbei.

Homöopathische Impfung und Isopathie:

Am gesunden Menschen im Feldversuch funktioniert es nicht, wenn ich einen Scharlachkranken mit Scharlach infiziere. Es passiert ganz einfach : nichts. So dass der Ähnlichkeit eine größere Heilkraft innewohnt als der Gleichheit (Isopathie). Wohl ist es möglich, eine homöopathische Kunstkrankheit mit Scarlatinum über den Scharlach zu legen, aber dies ist nicht so edel und nicht so perfekt als das Heilen durch Ähnlichkeit. So ist die erste Wahl immer ein ähnliches Mittel und nicht ein Gleiches.



Die Kräuterheilkunde.

Die ist so im Volke erhalten geblieben – die Kräuterheilkunde – so wie es einstmals mit der Hömöopathie sein wird.



Die Rückwirkung:

Calendula wird in der Wundbekämpfung die Wirkungsumkehr nicht erreichen, wohl aber wird die Calendula selbst als Pflanze die Signale des Heilungserfolgs nicht nur geben sondern auch erhalten: d.h. sie lernt den Patienten, an dem sie verabreicht wurde, über die Rückwirkung der heilenden Dimension kennen, so, wie er sie kennenlernt.

Sie liest ihn sozusagen ein und damit entwickelt sie ihre Heilkräfte immer gemessen am Patienten So macht es Sinn, die traditionellen Blümchen aus dem eigenen Garten selbst frisch zuzubereiten.

Die Gabe in der Ordination fand also auch deshalb in kleinen Briefchen statt, um die Arznei im Hauptdepot vor dieser Rückwirkung zu schützen. Das Hauptdepot ist mein Gefäß mit dem Arzneimittel und dahinter die Pflanze selbst. Alchemistisch gesehen stehen sie in einer Reihe. Vor mir sitzt der Patient, hinter mir mein Regal mit den Arzneimitteln – als kluger Homöopath stelle ich mich sicherheitshalber dazwischen.

Sie finden das chinesisch?

Dann stellen Sie sich vor, ich verordne dem Kaiser von China Ambra und er frönt seinen Gelüsten in seinem eigenen Harem und gebe später aus der gleichen Flasche dem armen Bauern von derselben Arznei. Womit muss hier der gute Arzt rechnen?“

Zuruf aus der Menge: „Er vernascht alle Bäuerinnen im Dorf...“

Hahnemann: „..nein, der Bauer leidet, weil er kein Harem hat...

Das ist in gewisser Weise logisch, nicht wahr? Ich stelle fest, dass alle hier im Saal verbliebenen Homöopathen um die wahrhaftige Dimension der Heilung wissen. Dann gebe ich Ihnen gerne mehr:

Nehmen wir an, ich besitze zwei Flaschen mit Luesinum, eine ist halb leer und eine ist viertel voll.

Ein Patient hat zuvor einige Globuli aus der Flasche erhalten, ein weiterer Patient benötigt aber ebenfalls Luesinum - welche Kriterien könnte es geben, nach denen ich entscheide, aus welcher Flasche ich das Luesinum für meinen derzeitigen Patienten nehme? Die Antwort kann nur eine Einzige sein: Die Berücksichtigung der Erkrankungen und Curverläufe aller Patienten, die bisher aus beiden Flaschen mit Kügelchen bestückt wurden. Und wenn ein Homöopath ehrlich ist, dann sieht er das auch so.

Wir sortieren dabei also wieder im Verfahren der Ähnlichkeiten.

Ich kann sogar einem Patienten unter Umständen das Mittel verordnen, welches der Patient vor ihm bekam, der genau auf diesem seinem Platze saß, wenn mich irgendeine Idee der Ähnlichkeit dazu veranlasst. Das ist der Locus Epidemicus.

Oder schauen wir uns diesen Fall an:

Ein Mann klagt über sein Rheuma. Und ich gebe ihm das Mittel, welches ich für den vorherigen Patienten für Migräne gab, einfach aufgrund der Tatsache, dass beide Patienten am Abend zuvor das gleiche Hochzeitsfest besucht hatten. So erfand ich die Causa epidemica. Das sind Geschichten, die das Leben schreibt - die Causa war die gleiche Hochzeit, egal welche Symptome die Patienten danach haben. Das Mittel nach einer Hochzeit ist nicht unbedingt Nux vomica, sondern das Mittel, welches alle Symptome aller Patienten am Tage nach der Hochzeit ausdrückt.

So habe ich nach der Betrachtung der Causa, meinem höchsten aller Gesetze, Nux vomica natürlich nicht verordnet.

Wenn aus einer Causa viele Symptome entstehen, so fasse ich alle Symptome meiner Patienten in ein passendes Mittel zusammen und gebe z.B. Thuja, weil jeder einzelne Patient über seine eigentliche Erkrankung hinaus eine Thuja Modalität oder Symptom hat.

Wenn die Influenza tobt, könnte man sagen, meine Patienten waren alle auf der gleichen Hochzeit und das Mittel ist nicht Influenzinum. Sondern das Mittel eruiert sich aus den ersten 10 Patienten und all ihren sonderlichen 153er-Symptomen und Modalitäten.

Frage aus dem Publikum: „Meinen Sie damit das Miasma?“

Antwort: „Nein, im Gegensatz zu akuten Erkrankungen haben chronische Erkrankungen die Fähigkeit, sich zu vererben und in einer Erblinie fortzusetzen. Miasma ist eine Durchseuchung des Körpers samt seiner Linie. So musst du wissen, dass eine unglatte in der Oberfläche rauhe Warze ein Zeichen sein kann für die Sykosis, doch du musst als guter Homöopath zusätzlich erörtern, ob dieses Miasma vererbt oder erworben worden war, denn dies ist ungemein wichtig für die letztendliche Wahl des passenden Arzneimittels. Medorrhinum: Erworben, die Sepia z.B.: Ererbt.“

Nun, dies nur zur Wiederholung, meine werten Herren und Damen Homöopathen und Homöopathinnen.

Ich verbleibe bis auf Weiteres

beim Blute der Hahnemänner und -Männinnen

Vielen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit.“



Sie haben nun Gelegenheit, dem Meister weitere Fragen zu stellen oder die angerissenen Themen zu vertiefen.



Diese Rede wurde von einem medialen Arbeitskreis empfangen und wird hier kommentarlos wiedergegeben. Die Rede spricht für sich selbst. Orthographische wie inhaltliche Fehler sind unter Umständen gewollt und vom Meister direkt beabsichtigt, womit zwischen den Zeilen bestimmte Botschaften vermittelt werden können. Der Kontakt zu Hahnemann ist nach wie vor gegeben und ermöglicht den Heutigen, ihm Fragen zu stellen oder verschiedene Themen zu vertiefen. Senden Sie Ihre Fragen per Email ggf. auch Kommentare und Anmerkungen zur Rede selbst hierzu ein an:

Wenn diese von allgemeinen Interesse sein sollten, werden wir diese hier veröffentlichen.

1 Das Organon oder Der Organon:
To Organon: griech. sächliches Geschlecht, Bedeutung: 1. Werkzeug, Gerät, Instrument, Apparat; 2. musikalisches Instrument; 3. Kriegsmaschine; 4. Sinneswerkzeug, Organ; 5. Werk = Bauwerk, Bau

2 Nachtrag 1 Nabelschnur:
Frage: Warum Nabelschnur?
H: Um Mutter und Kind zu trennen, damit das Kind gehen und die Mutter bleiben könne.
Frage: Das klingt doch aber unlogisch, denn die Nabelschnur verBINDET sie doch gerade!
H: Ja, natürlich tut sie das und das SOLL sie ja auch.
Erinnern Sie sich,
1. in den Zustand NACH dem TRAUMa bemitteln,
2. IN das Trauma bemitteln,
3. die Enttraumatisierung mit dem miasmatisch richtigen Mittel fixieren.

Wir sind also bei Punkt 1 und 3.
Nabelschnur ist cosmo-miasmatisch und all-miasmatisch, das ist potenziert mehr als polymiasmatisch!
Im Falle einer Totgeburt oder Fehlgeburt sind Mutter und Kind auf ungesunde Art und Weise UNTERBROCHEN!!! WORDEN!!!, daher können sie sich auch nicht mehr ordentlich trennen. Im Falle der Nabelschnur, und dies ist ein sehr besonderer Fall, haben wir sogar die Causa des Traumas !! Und wer weiß, womöglich finden wir dieses in noch weiteren Traumafällen, wenn wir denn in zukünftiger Zeit verstehen, wie das Trauma denn überhaupt entstanden IST.

In unserem Falle ist es nicht nur der Tod und der Schock, sondern eine gewisse emotionale Starre und zahlreiches unprofessionelles Einwirken von Seiten der Ärzteschaft, die Mutter und Kind trennen, BEVOR sie sich selbst trennen.

Mit der Nabelschnur verbinden wir sie wieder, und sie trennen sich dann selbst, zum richtigen Zeitpunkt, und in gesunder Manier.

So gesehen, brauchen mehr Menschen die Nabelschnur, als Menschen sie NICHT brauchen. Denn jeder Schnitt, sey er geistig, emotional oder dinglich, so wie der Schnitt der Schere beim Abnabeln auch eines lebenden Neugeborenen, ist externer Genese, also exogen. Und somit potentiell die Dynamis verstimmend.

Mit Nabelschnur stellen wir die Verbindung zwischen Mutter und Kind wieder her, und geben ihnen endlich eine Chance, sich in gesunder Weise selbst zu trennen, so, wie die Natur dies vorsieht.

Und mehr noch:

Nabelschnur in irgendeine beliebige Familienlinie gegeben, heilt sämtliche mögliche dort vorgekommene geburtseingreifenen, und ich möchte bald sagen: geburtsVERgreifenden Exogene, und gibt dann der weiteren Brut eine dringlichst verdiente Chance, in Zukunft die Geburten ihrer Nachkömmlinge selbst und gesund zu gestalten.

So können wir an der Nabelschnur lernen, dass ein wahrer Polychrest über die Gegenwart hinaus auch in Vergangenheit und die Zukunft wirken kann.

wir erinnern uns:
die Pulsatille kann das nicht.
noch nicht:-)

3 Eine Cur in lächerlichen drei Etappen:
1. Erst den Zustand NACH Schock, oder auch, mehrere Zustände nach Schock.
2. Dann Trauma-Behandlung ( z.B. Aconitum)
3. Es wird miasmatisch fixiert und als Zwischenmittel immer Aconit gegeben, das im Wechsel, bis Besserung eintritt. (Z.B. Tuberculinum im Wechsel mit Aconit)
3a. Im Falle von Geburten gilt das Cosmopolymiasmatikum: Nabelschnur.

4 Man kann Mittel nicht nur mit anderen Mitteln und Gedanken nachdynamisieren:
Dem armen Homöopathen, der seine Mittel in der Apotheke zu kaufen gezwungen ist, rate ich, das Mittel zunächst nur mit sich selbst (!!!) zu dynamisieren.
Also: Zum Beispiel: Calcium dil. dynamisieren mit dem Gedanken an Calcium und dem Gedanken an reine Heilkraft.
So sollte die erste Dynamisierung also nicht der Patient sondern der Homöopath jeweils an einem Mittel vornehmen und sodann den Patienten schulen, WIE das zu geschehen habe, täte er es selbst.

5 Mittel für die Behandlung nach dem Trauma:
Merke:
Mittel, die den Zustand nach dem Trauma behandeln, also stets die ersten Mittel der Cur, sind stets oder mit Vorliebe: Antipsorica!
Daher hätte sich Mercurius bei Wut bis zur Thätlichkeit NICHT geeignet. Traumafolgezustände sind adjekte Zustände, daher erfolgt der Einstieg wie bei der chronischen Cur auch hier: antipsorisch.