Einführung in die Homöopathie


Homöopathie - was ist das?


Homöopathie ist eine Heilkunst, die ohne großen Aufwand äußerst verblüffende Erfolge bei vielen kranken Patienten zeigt, wenn die richtige Auswahl des Heilmittels getroffen wurde. Der homöopathische Therapeut ermittelt durch eine sehr genaue und eingehende Befragung des Patienten seine Beschwerden auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene und verordnet dann ein homöopathisches Medikament, welches die Beschwerden heilen soll. Dies ähnelt auf den ersten Blick sehr stark dem Vorgehen eines normalen schulmedizinischen Arztes, weist aber im Detail deutliche Unterschiede auf.


Die eingehende Befragung - die sogenannte Anamnese

Der homöopathische Behandler befragt wie ein normaler Arzt den Patienten nach seinen Beschwerden. Für den Homöopathen ist es allerdings sehr wichtig, daß der Patient seine Beschwerden so genau wie nur irgendwie möglich schildert. Es reicht also nicht aus zu wissen, daß beispielsweise ein Kopfschmerz besteht, sondern der Homöopath versucht genau herauszufinden, wo genau am Kopf der Schmerz ist (z.B. am Hinterkopf, an der Stirn, seitlich, rechts oder links), wie die Art des Schmerzes ist (z.B. ziehend, drückend, reißend, dumpf), wodurch der Kopfschmerz ausgelöst wurde (Sonnenlicht, Schlag auf den Kopf, nach einem Erlebnis der Ablehnung oder der Trauer) und wann oder durch welche Umstände die Kopfschmerzen schlimmer oder besser werden.

Desgleichen spielt der psychische Zustand des Patienten für viele Homöopathen eine ebenso große, manchmal sogar noch größere Rolle als der körperliche Krankheitszustand. Die meisten Homöopathen sehen in der Psyche den auslösenden Faktor für die Erkrankung und versuchen daher auch, diesen Auslöser zu finden, indem sie sich für die Gefühle, Lebens- und Schicksalsumstände des Patienten interessieren und diese als Symptom mit in ihre Überlegungen zur Arzneimittelfindung einbeziehen. Die rein schulmedizinische Behandlung konzentriert sich in der Regel nur auf die körperliche Ebene.



In der homöopathischen Anamnese versucht der Behandler, möglichst alle wichtigen Symptome so genau wie möglich zu ermitteln – wieso eigentlich?
Die Homöopathie kennt im Gegensatz zur Schulmedizin nicht nur ca. ein halbes Dutzend Arzneien gegen Kopfschmerzen, sondern tatsächlich Hunderte von Stoffen, die für die Heilung von Kopfschmerzen in Frage kommen. Jeder dieser Stoffe oder Heilmittel hat ein ganz spezifisches sogenanntes Arzneimittelbild. Darunter versteht man die Summe von Symptomen, die ein Arzneimittel in der Lage ist zu heilen. Bestimmte Stoffe heilen eher rechtsseitige Kopfschmerzen, andere eher linksseitige Kopfschmerzen, wieder andere reißende Schmerzen, usw. Dazu kommt dann noch, daß jedes Arzneimittel nicht nur Symptome an bestimmten Körperteilen wie z.B. dem Kopf zu heilen vermag, sondern in der Regel auf mehrere ganz verschiedene Organe heilend wirken kann. Jedes dieser Organe kann abermals ganz bestimmte Symptome aufweisen. Um eine Auswahl zwischen diesen Arzneien treffen zu können, muß man also so genau wie möglich die verschiedenen Symptome des Patienten herausfinden, um dann die richtige Arznei verschreiben zu können, auf die möglichst alle Symptome zutreffen sollten.

Die Erfahrung zeigt nämlich, daß wenn ein Stoff verschrieben wird, der bestimmte Symptome in der Lage ist zu kurieren, dieser in der Regel alle Symptome auch zum Verschwinden bringt. Hat dieser Stoff wie z.B. der Stoff Nitroglyzerin die Fähigkeit, Kopfschmerzen und Herzschmerzen zu kurieren, so werden beim Vorliegen beider Symptome diese beiden verschwinden. Hat ein Patient aber nur Herzschmerzen aber keine Kopfschmerzen und bekommt er ebenfalls Nitroglyzerin, so tritt folgendes Phänomen auf: Die Herzschmerzen verschwinden, aber Kopfschmerzen tauchen plötzlich auf. In gleicher Weise verursacht Nitroglyzerin bei einem gesunden Menschen ohne Kopf- und Herzschmerzen genau diese Symptome.

In der Schulmedizin wird dieser Sachverhalt geflissentlich ignoriert und z.B. die bei der Gabe von Nitroglyzerin gegen Herzschmerzen auftretenden sogenannten „Nitro-Kopfschmerzen“ werden als sogenannte Nebenwirkungen klassifiziert. In Wirklichkeit sind dies aber gar keine Nebenwirkungen sondern Hauptwirkungen des eingesetzten Stoffs. Diese einfach zu ignorieren und als Nebenwirkungen einzustufen ist eine gröbere Form der Quacksalberei. Die homöopathische Kunst kennt diese Zusammenhänge und versucht daher, genau den Stoff zu ermitteln, der alle Krankheitssymptome abdeckt und ist damit logischerweise nebenwirkungsfrei. Der Vorteil dieser Methode ist, daß dadurch gewährleistet ist, daß immer nur genau die Arznei zur Anwendung kommt, die alle und genau die Beschwerden des Patienten zu heilen vermag. Damit werden dann auch alle tatsächlich vorliegenden Beschwerden geheilt und nicht nur einige Beschwerden zum Teil, während andere, alte Beschwerden gar nicht berücksichtigt werden und möglicherweise neue, vorher nicht dagewesene Beschwerden dazukommen.

Desgleichen machen sich homöopathische Behandler und Forscher diesen Zusammenhang zu Nutze und führen mit weitgehend gesunden Menschen sogenannte homöopathische Arzneimittelprüfungen durch. Gesunden Menschen wird eine Arznei verabreicht, die bei den Gesunden bestimmte, spezifische Symptome hervorruft, die sie bei kranken Menschen heilen würde. Hierauf beruht der Kernsatz der Homöopathie: „Similia similibus curantur“ - „Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt werden.“ - oder genauer: „Ähnliche und gleiche Symptome eines bestimmten Arzneimittels, welche durch Verabreichung bei einem gesunden Menschen hervorgerufen werden, werden durch Verabreichung durch das gleiche Arzneimittel bei einem Kranken geheilt.“

Ein weiterer Nebeneffekt dieser homöopathischen Forschung durch Versuch am Menschen oder auch durch häufige Selbstversuche am homöopathischen Forscher selbst ist, daß keine Tiere durch Tierversuche zu Schaden kommen müssen und trotzdem reichhaltigste Forschungsliteratur zu homöopathischen Arzneimittelbildern durch Arzneimittelprüfungsprotokolle zur Verfügung steht.

Homöopathie ist also nicht nur sorgfältig und genau in Art und Weise, wie Arzneimittel gesucht werden, sondern sie schont auch Tiere und arbeitet sehr effizient ohne großen finanziellen und personellen Aufwand, eine also in jeder Hinsicht lobenswerte Therapieform. Im Gegensatz dazu kann man dies von der Schulmedizin oft leider überhaupt nicht sagen (Tierversuche, Umweltverschmutzung durch chemisch-pharmazeutische Industriekomplexe, kostenintensiv, durch Profitinteressen der Pharmaindustrie oft krankheitsfördernd anstatt heilend).


Die Art der Heilmittel

Homöopathische Heilmittel kommen aus allen Bereichen der Natur: Aus dem Reich der Mineralien, Steine und der Elemente des Periodensystems (anorganische Stoffe) als auch aus der Pflanzenwelt und Tierwelt. In der Regel handelt es sich dabei um rein gewonnene und nicht nachträglich aus mehreren Stoffen zusammengesetzte Arzneimittel: Calcium carbonicum ist der Kalk aus Austernschalen, Pulsatilla bezeichnet die Pflanze Küchenschelle oder Lachesis ist das Gift der Buschmeisterschlange. Die Arzneien werden mit ihren lateinischen Arzneinamen bezeichnet, was in der Zeit des 18. Jahrhunderts üblich war, als die Homöopathie durch Samuel Hahnemann entdeckt wurde.

Diese Ursprungsstoffe werden homöopathisch „veredelt“ oder auch aufbereitet durch eine Verreibung mit Milchzucker und/oder Verschüttelung und Verdünnung in Wasser und/oder Alkohol.

Bei der homöopathischen Verreibung findet eine Aufschließung der Ausgangsstoffe zur leichteren therapeutischen Verwendung statt. Der Stoff wird zusammen mit Milchzucker in einen Mörser gegeben und mittels eines Stößels wird der Stoff mit dem Milchzucker solange verrieben, bis eine einheitliche Masse entstanden ist oder eine bestimmte Zeit verstrichen ist (z.B. eine Stunde). Der Milchzucker als sogenannter Trägerstoff wird durch diesen Vorgang mit der Arzneimittelinformation „imprägniert“ und kann diese an den Organismus des Patienten weiterleiten.

Desgleichen werden Ausgangsstoffe oder auch Milchzucker, der zuvor homöopathisch verrieben wurde, verschüttelt und verdünnt. Wesentlich bei dieser sogenannten Potenzierung ist, daß hier eine Trennung des körperlichen Ausgangsstoffs vom geistigen Informations-Prinzip des Stoffs stattfindet und der Trägerstoff später in hochverdünnter Form die Arzneimittel-Information vermitteln kann.

Ein praktischer Vorteil dieser Methode liegt darin, daß für den Menschen giftige Stoffe hierdurch therapeutisch verwendbar gemacht werden können, die in ihrer ursprünglichen Form in ihrer körperlichen Ausgangsform schädlich wären. Der geistige Informationsanteil geht aber durch die Verdünnung nicht verloren, sondern kommt oft im Gegenteil dadurch nur noch stärker in den Vordergrund.

Praktisch sieht die Potenzierung so aus, daß man Wasser oder ein Wasser/Alkohol-Gemisch als Trägerelement für die Information verwendet. Der zu potenzierende Stoff wird mit dem Trägerelement in Berührung gebraucht und durch kräftige Schüttelschläge vermischt, so daß sich die Arznei-Information auf das Trägerelement übertragen kann. Ist die Potenz später in der gewünschten Potenzierungsstufe hergestellt, gewährleistet ein Wasser-Alkohl-Gemisch die Konservierung der Trägerflüssigkeit und der Information. Üblich ist es weiterhin, die Arzneimittelinformation des Wassers und des Alkohols auf Zuckerkügelchen, sogenannte Globuli, aufzutragen, die der Patient später einfach in den Mund nehmen kann. Durch die Mundschleimhaut wird die Arzneimittel-Information aufgenommen.

Genau die Arzneimittel-Information ist der wesentliche Mechanismus der Wirkungsweise homöopathischer Arzneien. Homöopathische Arzneien wirken in der Regel nicht so sehr durch ihre biochemischen Wirkungen wie die sogenannten schulmedizinischen, allopathischen Arzneien als vielmehr durch ihren Informationsgehalt. Sie wirken stärker oder sogar nur auf der geistigen Informationsebene. Da der Mensch mit seiner Psyche ein hochorganisierter Organismus ist, der vor allen Dingen in Informationsnetzwerke verschiedenster Formen eingebunden ist, erscheint diese Therapieform nicht nur sinnvoll, sondern sogar in höchstem Maße notwendig zu sein.
Allopathische Arzneien wirken dagegen oft direkt auf der körperlichen Ebene durch Ausschüttung bestimmter biochemischer Substanzen, die gewisse körperliche Funktionen fördern oder unterdrücken sollen. Diese Form der Therapie versucht in der Regel körperliche Symptome direkt auf der körperlichen Ebene zu „kurieren“ und übersieht dabei häufig, daß diese körperlichen Symptome nicht Ursache sondern Wirkung eines dahinterliegenden Informationsprozesses sind, der seine Ursache in seelisch-emotionalen Vorgängen hat.

Der häufig angeführte Vergleich mit dem Ölstandsanzeiger im Auto ist einleuchtend: Wenn der Ölstandsanzeiger beim Auto aufleuchtet, ist es sinnlos, zur nächsten Werkstatt zu fahren und die Anzeige ausbauen zu lassen, weil dies nur das Symptom zum Verschwinden bringen kann, nicht aber die Ursache des fehlenden Öls. Kein Mensch mit gesunden Menschenverstand würde im Falle seines Autos auf die Idee kommen, solchen Unsinn zu veranstalten und noch geringer wäre die Wahrscheinlichkeit, eine Werkstatt zu finden, die dabei auch noch mitziehen würde. Aber in der heutigen, allgemein akzeptierten Schulmedizin ist diese Vorgehensweise täglich tausendfach praktizierte Realität! Wieviele Organe werden herausoperiert, weil sie nicht mehr funktionieren ohne daß auch nur im geringsten ein Verständnis dafür besteht, warum es zu der Organstörung gekommen ist! Mit homöopathischer Therapie ist es oftmals kein großes Problem, selbst chronische und hartnäckige Fälle in Kürze ohne Operation zu heilen, dauerhaft ohne Rückfälle und vor allen Dingen: Durch die Korrektur des psychischen Hintergrunds und nicht durch Manipulation auf der körperlichen Ebene. Bei jeder homöopathischen Heilung kann man feststellen, daß sich eine innere Grundhaltung auf der psychischen Ebene verändert, so daß eine Heilung auf der körperlichen Ebene dadurch erst möglich werden kann.

Text (C) by Andreas Bunkahle