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Beschreibung der Konstellation AO/SA (Auszug aus dem Medizinisch-Astrologischen Repertorium)
Abstraktes Prinzip
Konzentration und Beschränkung in der Begegnung und Denken auf
das Wesentliche und Maßstäbliche
Erlebensform
Diese Konstellation stellt im Prinzip die Grundvoraussetzung
für eine Meditation dar, da es hier um das Loslassen der ständig
kreisenden Gedanken geht, die wie Affen in einem Käfig herumturnen.
Sowohl Begegnung und Kontakt zu anderen Menschen als auch das eigene
Denken sind davon geprägt, daß sie sich auf das Wesentliche,
Unmittelbare, Maßgebende und momentan Augenblickliche einer Situation
beziehen. Damit sind die meisten menschlichen Erwartungen, Hoffnungen,
ungefähren Vorstellungen, Wünsche und häufig wiederkehrenden
Gedankenmuster ausgeschlossen, d.h. sie tauchen in der Erlebensform fast
überhaupt nicht auf, sondern werden im Gegenteil sogar immer in Frage
gestellt, abgeblockt, kommen erst gar nicht zustande. Damit schließt
sich auch ein Nachdenken, Spekulieren, Hoffen, Erwarten und Wünschen
in Vergangenheit und Zukunft aus, sondern es geht darum, im Hier und Jetzt
das Wesentliche und Maßgebliche zu denken, so auch zu handeln und
so auch mit wenig oder eingeschränkten Kontakten und Begegnungen zufrieden
zu sein. Damit ergeben sich keine Festlegungen, Kristallisationen,
geistigen Bewahrungen, Fixierungen oder Bewertungen. Es entsteht keine
Diskrepanz zwischen den eigenen subjektiven Wünschen und Hoffnungen
und dem, was entgegenkommt und sich schicksalsmäßig anbietet,
sondern die aufgenommenen Eindrücke und Wahrnehmungen werden akzeptiert
und widerspruchslos in den jetzigen Augenblick integriert. Das kann unter
Umständen bedeuten, daß man mit wenig, eingeschränkten
oder gar keinen Begegnungen und Kontakten konfrontiert wird, ggf. ein mönchisches
Leben führt, ein Single ist, nicht verheiratet oder partnerlos lebt
ohne daß man etwas dabei vermißt, weil Erwartungen, Hoffnungen
und Wünsche so gut wie nicht existieren, sondern nur der Augenblick
und die Konzentration auf das Gegenwärtige eine Rolle spielen. Begegnungen,
Kontakte und Partnerschaften sind dabei nicht ausgeschlossen, sondern können
sich aus dem Moment oder dem Schicksal des Geborenen ergeben, werden aber
nicht garantiert, denn Garantie wäre eine Hoffnung und Vorstellung
auf etwas zu Erhaltenes. Dies ist die ideale Voraussetzung für Meditation,
bewußte Wahrnehmung ohne irgendwelche Gedankenfilter und einer der
besten Loslösungsmöglichkeiten von Verhaftung in Besitz und Kontrolle
von Menschen durch Partnerschaft, Beziehung und Ehe. Nicht das ist wichtig,
was die Subjektivität des Menschen verlangt, sondern das, was wesentlich
und maßstäblich der Augenblick gebietet.
Erleidensform
In der Erleidensform kommt es dazu, daß gedanklich bestimmte
Muster, Vorstellungen, Hoffnungen und Erwartungen kristallisieren, sich
verfestigen, sich versteifen - der Mensch klammert im Geistigen und auch
in der Begegnung und im Kontakt zu anderen Menschen. Dies führt mit
einer präzisen Zwangsläufigkeit dazu, daß alles Verfestigte
und Versteifte eingeschränkt und in Frage gestellt wird. So wie etwas
im Denken oder in der Begegnung zu anderen Menschen bewahrt, behalten oder
fixiert werden soll, wird eine Mauer errichtet, eine Trennung herbeigeführt,
eine Distanz geschaffen, ein Drama inszeniert.
Da in der Regel dieser Mechanismus vielen Menschen nicht bewußt
ist, ergeben sich meistens ständige Wiederholungen der gleichen Erlebnisse,
die oft von Abweisung, Distanz, Hemmung, Enttäuschung, emotionaler
Verletzung, Schmerz und Kummer gekennzeichnet sind. Auch zeichnen sich
unter dieser Konstellation häufig ständige Gedankenwiederholungen
ab, so daß stattgefundene oder z.B. geplante Gespräche mit anderen
Menschen in allen Details gedanklich wiederholt oder vorausgenommen werden.
Man ist nicht in der Lage, diese gedanklich ständig kommenden Fixierungen
und Bilder loszulassen und aufzugeben. Es wäre nötig, die Kristallisationen
und Fixierungen aufzulösen, zu revidieren, gehen zu lassen. Da aber
oft diese Muster festgehalten und gepflegt werden, kommt es ebenso so stark
und häufig zu den obengenannten schmerzlichen Erfahrungen, die auf
Dauer nur schwer oder gar nicht mehr ertragen werden. Gerade der emotionale
Schmerz insbesondere in Bezug auf Liebesbeziehungen oder in Bezug auf romantische
Liebesvorstellungen, die nicht erfüllt werden, kann dazu führen,
daß man die emotionale Ebene und das seelische Erleben mit der Zeit
immer mehr drosselt oder gar ganz aufgibt, weil fehlende Empfindung und
fehlendes Gefühl auch keine Schmerzen verursachen kann. Selbstverständlich
ist das ein Eigentor, weil fehlende Gefühle wiederum auch dazu führen,
daß keine Liebesfähigkeit mehr entstehen kann, bzw. die Erfordernisse
des Augenblicks nicht mehr empfunden und erspürt werden können.
Es ist dies das Igel-Syndrom: Der Igel läßt sich durch seinen
Selbstschutz nicht mehr verletzen, aber man ist ebensowenig nun auch nicht
mehr in der Lage den Igel zu streicheln. Neben dem Abschalten der Gefühle
kann es zu Verbitterung, Angst vor Einsamkeit, unerfüllter Sehnsucht
nach dem Märchenprinzen oder der Traumfrau kommen. Auch sind Menschen
mit dieser Thematik oft unfähig zu weinen, da dies zumindest Gefühle
voraussetzen würde, die ja eben nicht oder nur kaum vorhanden sind.
Weiterhin kommt es in der Regel bei gedrosselten oder abgeschalteten
Gefühlen kompensatorisch dazu, daß anstelle der fehlenden Gefühle
der Intellekt "hochgefahren" wird. Dieser stellt Schutz vor und Neutralisierung
der schmerzlichen Gefühle dar. Ein hoher Intelligenzquotient kann
darauf hinweisen, daß auf der Waagschale von Gefühl und Intellekt,
von Kopf und Herz, der Kopf und der Intellekt dominiert und die Seele dabei
verkrüppelt oder unterentwickelt ist. Es ist zwar damit garantiert,
daß die Umgebung, die eigene Umwelt und die persönlichen Kontakte
und Begegnungen mit anderen Menschen seelisch reibunglos und unverletzlich
bleiben, aber es zeigt sich darin keine seelische Erfüllung, weil
nicht erlebt und seelisch erfahren wird, sondern nur eine geistige Verarbeitung
des Geschehens in Gang gesetzt wird. Sehr leicht ergibt sich daraus eine
starke Hinwendung zu wissenschaftlichem Tun, Studieren, Denken und Skepsis,
weil diese Tätigkeiten und Eigenschaften davon gekennzeichnet sind,
daß sie weder in der Intuition noch in der seelischen Verarbeitung
der menschlichen Erfahrungen wurzeln, sondern meist "geistige Kunstprodukte"
derer darstellen, die von ihren Emotionen und den damit zusammenhängenden
Erfahrungen abgeschnitten sind.
Auf der Ebene der Liebesbeziehungen treten oft große Probleme
auf. In der Regel werden Partner bevorzugt, die ein Handicap mit in die
Partnerschaft bringen. Das kann eine große räumliche Distanz
zwischen den Partnern sein, eine Unvereinbarkeit der Lebensalter, so daß
sich daraus eine Partnerschaft ausschließt oder die Verhinderung
dadurch, daß einer oder beide der potentiellen Partner bereits anderweitig
partnerschaftlich gebunden sind oder durch sozialen oder beruflichen Stand
nicht in der Lage sind, die Partnerschaft zu beginnen oder nur unter großen
Hindernissen zu führen. Beispiele für obengenannte Verhinderungen
sind: Partner in Übersee oder in einer weit entfernten Stadt, ein
Partner ist verheiratet und hält eine Liebesaffäre aber keine
Partnerschaft zum anderen Partner aufrecht, ein junges Mädchen verliebt
sich in einen katholischen Priester oder in einen unerreichbaren Prominenten
oder es entsteht (k)eine Liebesaffäre von Partnern mit sehr weit auseinanderliegenden
Lebensaltern (Sechzigjährige und Zwanzigjähriger, Film: "Harold
und Maude"). Oft ist die Tendenz unbewußt sehr groß, gerade
Partner auszuwählen, die eine Verhinderung mit sich bringen, was sich
meist erst nach näherem Kennenlernen herausstellt und dann gleichzeitig
die Enttäuschung mit sich bringt.
Es kommt sogar oft zu der paradoxen Situation, daß man gerade
sich in die Menschen verliebt, die man nicht kriegen kann, aber wiederum
diejenigen ablehnt, die man haben könnte. "Die, die ich will, krieg
ich nicht, und die, die kriegen könnte, will ich nicht." Es entsteht
dabei zusätzlich das Spiel des sich Versagens, egal ob dies unbewußt
oder möglicherweise sogar bewußt vorgenommen wird.
Das Erfahrungsmuster, daß es sowieso nicht klappen wird und dem
Glück doch irgendetwas letztendlich im Wege stehen wird, kann bewirken,
daß man einen in Bezug auf Partnerschaft und Liebesglück einen
gewissen Fatalismus, Skeptizismus, möglicherweise sogar Zynismus/
Haß und schließlich eine Resignation entwickelt. Daraus wird
dann auch erklärlich, warum sich bei dieser Konstellation häufig
eine Abneigung gegen Gesellschaft findet, denn der Begegnungsbereich bzw.
der partnerschaftliche Bereich ist einerseits durch vorhergehende schlechte
diesbezügliche Erfahrungen höchst sensibel, so daß man
lieber Gesellschaft vermeidet und damit möglicherweise einhergehende
Verletzungen; andererseits kommt man durch Alleinsein oft auf das Wesentliche
und Maßgebliche dieses Inhalts und kann so ggf. damit sogar seine
Beschwerden lindern.
Auch ist der mit der Präzision eines Uhrwerks wiederkehrende Schmerz
in der Erleidensform dafür verantwortlich, wieso sich die Betreffenden
nur schwer über ihr Leid hinwegtrösten lassen, denn ihre eigenen
immer wiederkehrenden Erfahrungen desbezüglich sprechen ihre eigene
Sprache und lassen keinen Zweifel zu, daß es um eine grundlegende,
nicht zu überlistende Thematik geht, die eine prinzipielle Lösung
sucht.
Wenn es trotzdem zu Partnerschaften unter dieser Konstellation kommt,
so zeichnet diese Partnerschaft meist aus, daß sie unter Vernunftgründen
oder zu pragmatischen Zwecken geschlossen wurde. Es finden sich dann meist
Partnerschaften, die eigentlich Arbeitsgemeinschaften, Geschwisterehen
( "Wir sind fast wie Bruder und Schwester zueinander"), Vernunftehen oder
Kameradschaftsehen sind und weniger Liebespartnerschaften.
Partnerschaften unter solchen Konstellationen werden auch meist nicht
schnell geschlossen. Da sich oft in der vorgehenden Biographie der Betroffenen
Enttäuschungserlebnisse finden, dauert das Anknüpfen einer solchen
Partnerschaft oft lange, da die Angst vor Enttäuschungen groß
ist und somit man meist eher sich langsam dem Anderen öffnet, wenn
nicht andere Konstellationen und damit Charaktereigenschaften Gegenteiliges
anzeigen.
Auch tritt in solchen Partnerschaften oft leicht eine unerklärliche
emotionale Unzufriedenheit auf, die in der Regel meist von der Frau zuerst
wahrgenommen wird. Äußerlich mag die Partnerschaft "stimmen",
auf der gefühlsmäßigen Ebene können aber leicht Blockierungen
vorliegen, die sich dann meistens auch in der Partnerschaft z.B. dadurch
zeigen, daß die Frau die Lust auf Sex verliert, frigide wird und
der Mann dabei mit seiner Frau durch seine Enttäuschung im Clinch
liegt. Alle möglichen Entschuldigungen und Ausflüchte werden
dabei für die mangelnde Lust am Sex vorgebracht oder Situationen inszeniert,
die Sexualität unmöglich machen (Kinder schlafen im Ehebett,
etc.), meistens werden eben aber nicht die eigentlichen Beweggründe
deutlich, die in der mangelnden Erlebensform des Inhalts dieser Konstellation
liegt.
Obwohl meist der Mann in solchen Partnerschaften enttäuscht ist,
wenn ihm der Sex verweigert wird, übersieht er in der Regel, daß
oft gar keine wirkliche emotionale Basis in der Partnerschaft vorliegt,
sondern nur nebeneinander (nicht miteinander und gemeinsam) gelebt und
konsumiert wird, was sich auch auf den Sex bezieht, so daß auch in
dieser Hinsicht kein Miteinander oder eine gemeinsame Dualität vorliegt,
sondern jeder den anderen für seine Zwecke "benutzt".
In der frühen Lebensgeschichte solcher Menschen finden sich oft
auch schon Situationen, in denen man von Heim, Herd und Mutter aus den
verschiedensten Gründen getrennt wird. Sei es, daß die Eltern
berufstätig sind, eine Adoption stattgefunden hat, man frühzeitig
ins Internat oder möglicherweise sogar Kloster gekommen ist.
Körperliche Ebene