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Allopathische Arzneien und ihre Wirkweise (Auszug aus dem Medizinisch-Astrologischen Repertorium)
Auch wenn im Kapitel über die Grundlagen der Astromedizin im Abschnitt
„Vorgehensweise der Allopathie" Grundverständnis und Vorgehensweise
der Allopathie verurteilt wurde, so ist es nichtsdestotrotz notwendig,
sich mit der Wirkweise der allopathischen Medikamente auseinanderzusetzen.
Denn unbestritten haben diese eine Wirkweise und es läßt sich
diese sogar auch unter astrologischen Gesichtspunkten definieren.
Allopathische Medikamente wirken in der Regel fast nur im ersten Quadranten,
d.h. also im C1-Bereich (vgl. Ausführungen zur C4-Homöopathie
im Abschnitt „Darreichungsformen homöopathischer Arzneimittel und
der entsprechende therapeutische Bezug"). Das hat insbesondere mit ihrer
Herstellungsform zu tun, die auf materiellen, nicht feinstofflichen Substanzen
aufbaut. In der Regel werden eine oder verschiedene materielle Wirksubstanzen
in einem Medikament verarbeitet, die eine bestimmte physiologische Wirkung
hervorrufen sollen.
Die Allopathie macht es sich dabei im Gegensatz zur klassischen Homöopathie
ziemlich leicht: Es wird losgelöst von Grund und Ursache oder anderen
organischen Wechselwirkungen ein bestimmter körperlicher Problembereich
fokussiert, den ein bestimmte Substanz verändert oder auch vermeintlich
„heilt". Wie aus der Homöopathie allerdings bekannt ist, ist die Flora
und Fauna der Welt so reichhaltig mit den verschiedensten Stoffen, Pflanzen
und Tierbestandteilen gesegnet, so daß jeder Stoff eine ganz spezifische
Wirkung entfaltet, und zwar auch unabhängig von seiner Verarbeitungs-
und Darreichungsform. Jeder Stoff läßt sich auch astrologisch
sehr genau anhand einer spezifischen Konstellationsbeschreibung beschreiben,
wobei diese Konstellationsbeschreibung sehr einfach sein kann, wie z.B.
ME/SA für Kochsalz oder aber unter Umständen vier oder fünf
verschiedene Planetenprinzipien miteinander kombinieren kann.
Der erfahrene Heilkundler sollte im Grunde genommen ein erfahrener
„Stoffkundler" sein, denn kennt er Essenz und Signatur eines jeden Stoffes,
so kennt er auch die Heilmittel für die verschiedensten und vielfältigen
Krankheiten - im Grunde gibt es nämlich genauso viele Krankheiten
wie es Stoffe auf der Welt gibt.
Die Allopathie hat allerdings in dieser Hinsicht Scheuklappen vor den
Augen. In der Schulmedizin gibt es eine Klassifizierung von Krankheiten
unter verschiedenen Namen oder Oberbegriffen, die eine Ordnung in die fast
unüberschaubar miteinander zusammenhängenden Symptome bringen
soll. Dabei werden dann allerdings auch Krankheiten unter einem Oberbegriff
zusammengefaßt, die im Grunde völlig verschiedene Ursachen haben
können. Denn eine Erfahrung im Umgang mit Essenzen und astrologischen
Signaturen besagt eben auch, daß ein vorliegendes Symptom durchaus
verschiedene astrologische Ursachen haben kann, obwohl vordergründig
ein bestimmtes Symptom vorliegt. Meist kann erst durch die Kombination
aller vorliegenden Symptome auf die dahinterliegenden Ursachen oder Konstellationen
bzw. Signaturen geschlossen werden, während ein einziges herausgegriffenes
Symptom sehr leicht in die Irre führt.
Dadurch aber, daß die Separation in der Allopathie in jeder Hinsicht
angewandt und zum höchsten Erkenntnis (Diagnose) - und Behandlungsprinzip
erhoben wird, kann kein Zusammenhang der einzelnen Glieder erkannt werden.
Die alte Grundweisheit der Alchemie, die darauf beruhte zu trennen und
zusammenzufügen ( „Solve et coagula, et habebis magisterium" - Löse
und binde und du erhälst das Magisterium ) wird in der Schulmedizin
völlig ignoriert. Dies gilt sowohl für die Diagnose von Krankheiten,
die mehr einer Klassifizierung gleicht, wo das Besondere und Eigentümliche
eines vorliegenden Falls und eines besonderen, individuellen Patienten
einfach in die Schublade der Krankheit X (Magengeschwür, Herzinfarkt,
Leberzirrhose, etc.) hineingepresst wird, als auch für die Behandlung
von Krankheiten. Denn liegt eine Klassifizierung erst einmal vor, greift
eine Behandlung, die darauf ausgerichtet ist, bestimmte spezifische Symptome,
deren Ursache meist gar nicht erkannt wird, zu beseitigen. Auch hier wird
separiert ohne dem inhaltlichen Wirkungszusammenhang der verschiedenen
Symptome in irgendeiner Weise gerecht zu werden. Diese pathologische Form
der Separation geht sogar so weit, daß in der allopathischen Arzneimittelherstellung
mit Vorliebe chemische Substanzen extrahiert werden, die im Grunde genommen
das Pflanzen- und Tierreich durch bessere Zusammenstellung schon jahrmillionenlang
zur Verfügung stellt.
Die Krankheit der Schulmedizin liegt in ihrer Wissenschaftlichkeit,
die alles separieren und auseinandernehmen möchte, ohne es aber danach
wieder zusammenzufügen. Genauer müßte man eigentlich davon
sprechen, daß die Krankheit der Menschen, die schulmedizinisch arbeiten,
darin liegt, alles separieren zu müssen. Diese Haltung gründet
in der Regel auf enttäuschenden und verletzenden Abweisungserfahrungen
im eigenen Leben, die seelische Schmerzen hervorbrachten, die nicht ertragen
wurden. Als Ersatz und Kompensation für gedrosselte und nicht ertragene
seelische Erfahrungen wird der Intellekt und Geist und damit die unmittelbar
zusammenhängende Separation „hochgefahren", die zur Geißel der
Wissenschaftlichkeit führte. Astrologisch ist dieses Thema unter der
Konstellation AO/SA oder ME/SA in den Konstellationsbeschreibungen des
Repertoriums nachzulesen. Das Heilmittel für die Schulmediziner ist
Natrium muriaticum C 10.000 auf der Basis 5. Eine einmalige Gabe an einen
der führenden Vertreter dieses Fachs würde völlig ausreichen.
Nichtsdestotrotz ist es trotzdem wichtig, die Wirkweise allopathischer
Medikamente zu verstehen. Denn auch diese enthalten Wirkstoffe, wenn auch
meist eher solche, die chemisch von der Natur separiert hergestellt werden.
Auch diese Wirkstoffe lassen sich astrologisch sehr genau Konstellationsbeschreibungen
zuordnen. Läge eine solche Konstellation eines bestimmten allopathischen
Wirkstoffs in einem bestimmten Fall vor, so wäre es nicht nur angezeigt,
sondern sogar notwendig, diese Arznei zu geben. Sie müßte den
Fall vollständig ausheilen, auch wenn man die Veredlung der Arznei
z.B. durch Potenzierung oder spagyrische Veredlung und damit die Verminderung
ihrer toxischen Wirkung noch verbessern könnte. Meist wird aber
ohne genaues Ansehen des Falls ein bestimmtes Symptom herausgegriffen und
eine oder einige wenige Standardmedikationen appliziert, die das Symptom
meist auch tatsächlich zum Verschwinden bringen, dafür aber andere
Symptome unangetastet lassen und andere neue Symptome zum Vorschein bringen,
die vorher nicht da waren - sogenannte Nebenwirkungen.
Wir wollen das einmal praktisch anhand eines sehr bekannten Medikaments
vorführen, welches gegen Kopfschmerzen verwandt wird und nur einen
einzigen Wirkstoff enthält: Die Acetylsalicylsäure. Diese wird
meines Wissens nach nicht homöopathisch verwendet - allerdings wird
die Salicylsäure - Acidum salicylicum homöopathisch verwendet.
Die Salicylsäure dürfte astrologisch der Konstellation MA/SA/UR/NE
entsprechen und damit auch ungefähr der astrologischen Konstellation
der Acetylsalicylsäure entsprechen. Interessant ist nun, daß
dieser Wirkstoff gegen Kopfschmerzen verwendet wird, die auch nach astrologischer
Maßgabe sehr stark mit dem Mars- oder dem Widderprinzip in Verbindung
stehen und auch tatsächlich in dem Fall dieses Mittels und seiner
Konstellationen alle Planeten des mundan vierten Quadranten in Verbindung
mit MA stehen, somit das Prinzip des Mars in Frage stellen und damit krankheitsbezüglich
wirken könnten. Damit ist - ohne Ansehen eines speziellen vorliegenden
Falles - garantiert, daß dieses Mittel in der Tat bei vielen
Kopfschmerzerkrankungen helfen wird. Allerdings werden die Betroffenen,
die unter Kopfschmerzen leiden, möglicherweise nur eine oder zwei
Teilkonstellationen des Mittels aufweisen, die dann durch dieses Mittels
auch abgedeckt werden und die Kopfschmerzen zum Verschwinden bringen. Da
das Mittel aber darüberhinaus noch über weitere Konstellationen
verfügt, werden diese nun wirksam, ohne daß diese Konstellationen
bei den Kopfschmerzkranken notwendigerweise Thema wäre: Man spricht
hier schlicht und ergreifend einfach von Nebenwirkungen, die aber in Wirklichkeit
Wirkungen sind und zwar die des eingenommenen Mittels.
Schulmediziner sind im Vergleich zu Homöopathen, was die Anzahl
und Auswahl ihrer Medikamente angeht, faul. Man verschreibt eine Standardmedikation,
die einer großen Anzahl von Kranken mit einem spezifischen Symptom
hilft, dieses Symptom loszuwerden, aber ignoriert den Rest als Nebenwirkungen
oder verschreibt für jedes weitere Symptom jeweils ein Mittel.
Der Homöopath dagegen wählt den längeren und mühseligeren
Weg: Er versucht, möglichst alle Symptome zu erfassen und dann das
im Naturreich vorhandene Simile dazu zu finden. Allerdings kann man in
diesem Fall dann auch bei Erfolg tatsächlich von Heilung sprechen
und davon, daß keine Nebenwirkungen oder Folgesymptome und damit
zusammenhänge Folgeprobleme auftreten.
Zurück zur (Acetyl-)Salicylsäure: In der Packungsbeilage
spricht der Hersteller von folgenden Wirkungen und Nebenwirkungen:
Acetylsalicylsäure
Wirkungen
leichte bis mittelstarke Schmerzen, z.B. Kopfschmerzen, Zahn- und Regelschmerzen
(MA/SA, MA/UR)
Entzündungen (MA/NE)
Fieber (MA/SA, MA/UR)
Erkältungskrankheiten (SA/UR, SA/NE, UR/NE)
Nebenwirkungen
Magenbeschwerden (MA/SA, SA/UR)
Magen-Darm-Blutverluste (MA/SA, MA/UR)
Überempfindlichkeitsreaktionen (MA/SA, SA/NE, UR/NE)
Verminderung der Blutplättchen (MA/UR)
Schwindel (SA/NE)
Ohrenklingen (SA/NE)
Man erkennt deutlich, daß das Mittel schon eine Wirkung hatte,
allerdings eine Wirkung von denen bestimmte Wirksymptome erwünscht
und andere unerwünscht waren. Wenn wir im Repertorium das Symptom
Kopfschmerzen nachschlagen, finden wir, daß es eine Vielzahl von
Konstellationen geben kann, die dieses Symptom haben und die gar nicht
durch die Acetylsalicylsäure abgedeckt werden.
Das Ganze gleicht also einem Schuß mit einer Schrotflinte, die
das Ziel auf der körperlich-palliativen Ebene zwar schon trifft, aber
die Umgebung gleich mitverwüstet.
Ähnliches gilt auch für andere in der Schulmedizin gebräuchliche
Arzneien wie z.B. für Digitalis oder für Nitroglyzerin. Bestimmte
Wirkungen dieser Mittel sind erwünscht, andere unerwünscht (wie
z.B. die berühmten Nitro-Kopfschmerzen). In der Homöopathie werden
Digitalis und Glonoinum (Nitroglyzerin) durchaus auch verwendet, allerdings
nur bei Vorliegen des gesamten Symptomenbildes. Man kennt in der Homöopathie
für Kopfschmerzen weit über 200 Mittel, von denen jedes ein spezifisches
Symptomenbild aufweist.
Es ist aber durchaus nicht richtig, allopathische Medikamente in Bausch
und Bogen zu verdammen, da sie auch eine spezifische Wirkung haben, die
es möglichst auch astrologisch zu definieren gilt, um sie bei Vorliegen
der astrologischen Konstellationen oder der jeweiligen Inhalte beim Betroffenen
einzusetzen. Man muß sich allerdings in dieser Hinsicht bewußt
machen, daß der Umfang der allopathischen Materia medica im Vergleich
zur homöopathischen Materia medica sehr begrenzt ist und die Arzneien
in der Regel keinen Veredlungsprozeß erfahren haben, so daß
die feinstofflichen Kräfte und Qualitäten der Stoffe nur wenig
zum Tragen kommen können.