Evangelium des vollkommenen Lebens - Anbetung der Weisen aus dem Morgenland (Weihnachten 1999)
 
 5. Kapitel
        Die Anbetung der Weisen aus dem Morgenlande

 1. Da Jesus geboren war zu Bethlehem im Lande Judäa zur
Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen etliche Weise aus
dem Morgenlande gen Jerusalem, die sich gereinigt hatten und weder Fleisch noch starke Getränke zu sich genommen, um den Christus, den sie suchten, zu finden.

Und sie sprachen: «Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir im Osten haben seinen Stern gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten.»

 2. Da der König Herodes dies hörte, erschrak er und mit ihm
ganz Jerusalem. Und er ließ alle Hohepriester und Schriftge-
lehrten unter dem Volk versammeln und erforschte von ihnen,
wo der Christus geboren werden sollte.

 3. Und sie sagten ihm: «Zu Bethlehem im Lande Judäa,
denn also stehet geschrieben in den Propheten: Und du, Bethlehem im Lande Judäa, bist mit nichten die Kleinste unter den Fürsten Judas; denn aus dir soll mir der Herrscher kommen, der über mein Volk Israel regieren soll.»

 4. Da berief Herodes die Weisen heimlich und erlernte mit
Fleiß von ihnen, wann der Stern erschienen wäre. Und er wies
sie gen Bethlehem und sprach: « Ziehet hin und forschet fleißig
nach dem Kindlein, und wenn ihr's findet, so saget mir's wieder,daß ich auch komme und es anbete.»

 5. Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin: Und
siehe, der Stern, den sie im Morgenlande gesehen hatten, und
der Engel des Sternes zogen vor ihnen hin, bis er kam und über dem Orte stand, da das Kindlein war, und der Stern erglänzte, als wären es sechs Strahlen.

 6. Und wie sie so ihres Weges zogen mit ihren Kamelen und
Eseln, die mit ihren Gaben beladen waren, und geleitet durch
den Stern am Himmel auf der Suche nach dem Kinde, da ver-
gaßen sie für eine Weile ihrer müden Lasttiere, die die Schätze
in der Hitze des Tages getragen und Durst gelitten und vor
Müdigkeit zusammenbrechen wollten. Und der Stern entschwand ihren Blicken.

 7. Vergeblich standen sie und blickten gen Himmel und
blickten einander mit Besorgnis an. Da entsannen sie sich ihrer
Kamele und Esel und beeilten sich, sie von ihrer Last zu befreien, auf daß sie Rast und Ruhe fänden.

 8. Und da war in der Nähe von Bethlehem ein Brunnen am
Wege. Und als sie sich bückten, um Wasser für ihre Tiere heraufzuholen, siehe, da erschien ihnen in der Stille des Wassers das Bild des Sternes, den sie verloren hatten.

 9. Und als sie dieses sahen, wurden sie hocherfreut.

 10. Und sie priesen Gott, der ihnen Barmherzigkeit zeigte,
ebenso wie sie ihren durstigen Tieren Barmherzigkeit gezeigt
hatten.

 11. Und als sie in das Haus eingetreten waren, fanden sie das
Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und
beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.

 12. Und Gott befahl ihnen im Traum, daß sie nicht wieder
zu Herodes zurückkehren sollten, und so zogen sie einen andern Weg wieder in ihr Land. Und sie zündeten nach ihrem Brauch ein Feuer an und beteten Gott in der Flamme an.
...
Quelle: Das Evangelium des  vollkommenen Lebens - ein ursprüngliches und vollständiges Evangelium, Nachw. u. Anmerkungen v. Anthon, Hans, hrsg. Ouseley, G. J. R., Humata Verlag, Bern, 263 S. ISBN: 3-7197-0384-3

Das Evangelium kann hier online bestellt werden:



Matthäus 2,1 - 2,12
Die Weisen aus dem Morgenland 

2,1 Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland
nach Jerusalem 
 
 

und sprachen: «2,2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.»

2,3 Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, 2,4 und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte.

2,5 Und sie sagten ihm: «In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Micha 5,1): «2,6 Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.» »
 

2,7 Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, 2,8 und
schickte sie nach Bethlehem und sprach: « Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr's findet, so sagt mir's wieder, daß auch ich komme und es anbete.»

2,9 Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

2,10 Als sie den Stern sahen, wurden sie hoch erfreut 
 
 
 
 

2,11 und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. 
 

2,12 Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren; und sie zogen auf einem andern Weg wieder in ihr Land. 

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