Helianthus annuus - die Sonnenblume
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Helianthus annuus
Helianthus annuus
Deutscher/Englischer/Französischer Arzneiname
Goldblume von Peru, Gottesauge, Groß Indianisch Sonnenblum, Indianische Sonne, Sonnenblume, Sonnenkron, Sunblumen,
Sunnstern, Vogelkernblumen
Sunflower, Marigold of Peru, Girasol
Soleil, Tournesol
Corona Solis, Flos Solis Peruvianus, Helianthemum Peruvianum, Helianthus annuus, Helenium Indicum Ramosum, Sola Indianus,
Chrysanthemum Peruvianum, Chrysanthemum flos solis peruvianus
Xiangrikui (zur Sonne gewendete Blume)
Yizhangju (3m-Chrysantheme)
Pflanzen/Elementfamilie
Compositae, Asteraceae
Zubereitungsformen
Spagyrisch
Homöopathisch
Sonnenblumenöl
Wickel der Sonnenblumenblätter mit warmer Milch
Inhaltsstoffe der Arznei - Botanik
Hauptbestandteil ist ein fettes Öl, das bis zu 40% enthalten sein kann
und einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren aufweist (14-72%
Linolsäureglyceride, 20-35% Ölsäureglyceride), Carotinoide, Lecithin, Vitamin
E. In den Blüten: Flavonglykoside, Anthoscyanglycoside, Xanthophyll,
Mineralsalze wie Kalzium, Eisen und Phosphor.
Thermische Eigenschaften TCM
Warm und trocken
Wirkrichtung TCM
unbekannt
Wirkung TCM
unbekannt
Muster nach der TCM
Leber-Qi-Stau
Aufsteigendes Leberfeuer
Nieren-Yin-Mangel
Geschmackseigenschaften
Ölig, süß und scharf
Organwirkungen TCM
Niere, Leber, Galle, Milz, Herz
Geschichte der Arznei
Helianthus stammte ursprünglich aus Mexiko und Kolumbien. Die Pflanze wurde schon
bei den Azteken als heilige Pflanze verehrt, denn sie schmiedeten aus purem Gold
Sonnenblumennachbildungen in ihren Tempeln. Die aztekischen Priesterinnen wurden
mit Sonnenblumen gekrönt und trugen sie in ihren Händen und sinnenfreudig auf
ihren Brüsten. Die Indianer stampften die Samen zu Mehl und buken damit Brot
oder verwendeten sie medizinisch z.B. für Insektenstiche und Bisse, insbesondere
aber für Skorpionstiche und Bisse giftiger Spinnen. Diese Pflanze wurde erst im
16. Jahrhundert in Europa eingeführt und ist daher in sehr alten Kräuterbüchern
oder bei Paracelsus noch nicht erwähnt. Lonicerus erwähnt in seinem Kräuterbuch
die Verwendung der Sonnenblume als Aphrodisiakum und ihre Ähnlichkeit desbezüglich
mit der Artischocke. Sie wird in Rußland, Bulgarien und Italien schon seit einigen
Jahrhunderten als Ölpflanze in größeren Mengen kultiviert. Insbesondere in
Rußland wird die Sonnenblume stark kultiviert und die Russen gelten als begeisterte
Sonnenblumenkernesser. Aus Rußland stammt auch das Rezept, mit Sonnenblumenöl im Mund
zu schlürfen und zu gurgeln und nach einer gewissen Zeit das Sonnenblumenöl wieder
auszuspucken. Diese Anwendung soll verblüffende gesundheitsfördernde Wirkungen auf
Mundschleimhaut, Zähne und Zahnfleisch haben.
Im Mittelalter wurde die Sonnenblume als Wundmittel gebraucht, war aber auch als
ein Mittel gegen Malaria im Gebrauch. Die Tinktur von Helianthus wurde als Mittel
gegen Malaria z.B. insbesondere in Rußland verwendet. Im Kaukasus verwendeten die
Bewohner die Sonnenblume gegen Fieber bei Malaria. Die Blätter werden auf einem
Bett auf einem Tuch ausgebreitet, mit warmer Milch befeuchtet und dann wird der
Patient darin eingewickelt. Dadurch wird eine schweißtreibende Wirkung erreicht
und dieser Prozeß wird jeden Tag wiederholt, bis das Fieber aufhört. Die
wachsende Pflanze erweist sich als sehr nützlich, wenn es darum geht, feuchte Böden
auszutrocknen, weil sie eine ausgesprochen starke absorbierende Wirkung aufweist.
Feuchte, schlammige Böden in Holland sind durch Sonnenblumenkulturen bewohnbar
gemacht worden, welche gleichzeitig das Miasma für Malaria absorbierten und damit
aufhoben, während dabei gleichzeitig viel Sauerstoff abgegeben wurde.
Das salpeterhaltige Stengelmark läßt sich leicht entzünden und brennt wie eine
Rakete. Es wird daher auch gern als Feueranzünder verwendet.
Der Name Helianthus kommt von Helios = die Sonne und Anthos = Blume. Im Französischen
heißt die Sonnenblume Tournesol - Sonnenwender, weil sie sich im Verlaufe des
Tages stets der Sonne mit ihrem Blütenkopf zuwendet.
Imker schätzen diese Pflanze sehr, weil sie eine ergiebige „Bienenweide“ darstellt.
Aus den Blüten kann man ein gelbes, natürliches Haarfärbemittel herstellen, während
die Stengel zu Papier verarbeitet werden können und die Blätter als Viehfutter dienen
können. Die noch nicht geöffneten Knospen kann man wie Artischocken als Delikatesse
verwenden. Die wichtigste Verwendung liegt aber nach wie vor in der Herstellung von
Sonnenblumenöl aus den Sonnenblumenkernen. Diese sind äußerst nährstoffhaltig und
werden auch auch als Hühnerfutter gern verwendet.
In der Homöopathie betrachtete Burnett Helianthus als ein sehr bedeutendes Milzmittel,
die Sonnenblume hat aber als homöopathisches Medikament allerdings nie eine große Rolle
bis heute gespielt, obwohl ihre medizinischen Qualitäten vermutlich zwischen Natrium
muriaticum, China und Arsen anzusiedeln sind und diese Mittel zu Polychresten der
homöopathischen Materia Medica gehören. Nach Auskunft von Leung werden in der chinesischen
Medizin seit ca. 200 bis 300 Jahren fast alle Teile der Sonnenblume (Samen, Blätter,
Blüten, Blütenböden - d.h. die Blütenköpfe ohne Blütchen und Samen - Wurzeln und Mark)
verwendet. Die Kerne gegen blutige Ruhr und Karbunkel, die Schalen der Kerne gegen
Ohrenrauschen, die Blätter gegen Magenbeschwerden und hohen Blutdruck, die Blüten
gegen Schwindelgefühl, Schwellungen im Gesicht, Zahnschmerzen und um Geburten
einzuleiten, das Mark gegen blutigen und milchigen Urin, Steine und Beschwerden beim
Wasserlassen, Keuchhusten und äußere Blutungen, die Wurzeln gegen Magenschmerzen,
Beschwerden beim Wasserlassen, Verstopfung, traumatische Verletzungen, Tripper und
Hernie, die Blütenböden gegen Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Zahnschmerzen, Mastitis,
Magen- und Bauchschmerzen, Menstruationsschmerzen, wunde Stellen und Schwellungen und gegen Arthritis.
Astrologische Konstellation
MA/ME/MO/SO/SA/UR
Ätiologie
Beschwerden durch das Gefühl, verfolgt zu werden (MA/SO/SA/UR)
Beschwerden durch Unfall und Trauma (MA/SA/UR)
Beschwerden durch gestörtes Vaterverhältnis (MA/SO/SA/UR)
Beschwerden durch Verlust der Mutter (MO/SA)
Beschwerden durch Verlust an Substanz (MA/MO/SO/UR)
Essenz der Erlebensform
Nein-Sagen-Können, sich abgrenzen und in jeder Situation absagen können,
auch wenn andere sich dadurch emotional verletzt fühlen könnten und man denkt,
daß man diese Menschen dadurch vor den Kopf schlägt und dadurch verliert (MA/ME/MO/SA/UR)
Männliche Durchsetzungskraft und Selbstvertrauen entwickeln und in einen Ausgleich
mit den weiblichen Anteilen bringen (MA/MO/SO/SA/UR)
Entwicklung einer reifen Individualität mit persönlicher Kraft, Ausstrahlung
und Rückgrat (MA/SO/SA/UR)
Innere Gelassenheit und Leichtigkeit
kindliche und spielerische Unbefangenheit, Wohlgefühl wie Lust und Spaß am Leben
Versöhnung mit dem Vater, Vaterfiguren und Gott (MA/MO/SO/SA/UR)
Zufriedenheits- und Glücksgefühl, tiefe Freude
Essenz der Erleidensform
Angst vor Konflikten und Auseinandersetzung wegen drohender Abweisung und
Verlust auf zwischenmenschlicher Ebene (ME/SA/UR)
man folgt nicht den inneren Impulsen und geht äußerlich Kompromisse ein, weil
man niemanden verletzen will (MO/SA/UR)
Verantwortungsgefühl und ernsthafte Schwere erdrückt kindliche Unbefangenheit
und den Spaß und die Freude am Leben (SO/SA)
Empirisch-homöopathische Essenz
Unbekannt
Spirituelle Symptomebene [C4]
Demut, mangelnde (MA/SA)
Familiensituation zur Kindheit: Unvereinbarkeit der Eltern zueinander (SA/UR)
Familiensituation zur Kindheit: Vaterbild, schwaches (MA/UR)
Familiensituation zur Kindheit: Vater ist streng (SO/SA)
Familiensituation zur Kindheit: Kampf mit dem Vater (MA/SO/SA/UR)
Gefühl, vom universellen Geist getrennt zu sein (ME/SO/SA/UR)
Grenzen setzen bei der Erziehung von Kindern (MA/MO/SA)
Heimatlosigkeit (MO/SA)
Identitätskonflikt bzgl. der eigenen Geschlechterrolle (MO/SO/SA/UR)
Integration verschiedener Seiten und Anteile zu einem Ganzen (ME/MO/SO/SA/UR)
Konflikt zwischen Mann und Frau (MO/SO/SA/UR)
Konflikt mit dem Vater (MA/SO/SA/UR)
Selbstständigkeit, mangelnde (MA/SO/SA/UR)
Selbstverwirklichung, gehemmte (MA/SO/SA/UR)
Selbstvertrauen, mangelndes (MA/SO/UR)
Selbstüberschätzung (MA/SO/UR)
Sinnlosigkeit
Substanzverlust (MA/MO/SO/UR)
Treue, sich selbst die Treue bewahren (ME/MO/SO/SA/UR)
Vaterrolle, eigene, wird nicht anerkannt (MA/SO/SA/UR)
Verachtung und Haß gegen den Vater (MA/SO/SA/UR)
Verantwortungsgefühl verhindert kindliche Unbefangenheit (SO/SA)
Verbindung zum inneren Kind
Geistige Symptomebene [C3]
Kindheitserinnerungen werden wach
Erinnerungen an schmerzhafte Partnerschaftsbeziehungen (ME/SA)
Eindruck, also ob die Zeit zu schnell vergeht
Rechthaberei (MA/SO/SA/UR)
Seelische Symptomebene [C2]
Albern (ME/UR)
Gefühl, abgewiesen zu sein (ME/SA)
Gefühl von Ausgeschlossenheit (ME/MO/SA)
Gefühl von Enge (MO/SA/UR)
Leichtigkeit
Lustlosigkeit
Lust auf Blödsinn
Ernsthaftigkeit (SO/SA)
Schweregefühl (MA/ME/SO/SA)
Selbstmordneigung (MA/ME/SO/SA/UR)
Traurigkeit (ME/MO/SA)
Traurigkeit durch zwischenmenschliches Leid (ME/MO/SA)
Unruhe, innere (MO/UR)
Unzufriedenheit (MA/ME/SO/SA/UR)
Verlassenheitsgefühl (MO/SA)
Verzweiflung (ME/SO/SA/UR)
Körperliche Symptomebene [C1]
Bronchialbeschwerden
Brustwirbelsäule, Schmerz
Durst (MO/UR)
Erbrechen (MO/SA/UR)
Fieber, intermittierendes (MA/MO/SA/UR)
Hämorrhoiden mit dunklen Stühlen (MA/SA/UR)
Halsschmerzen (ME/MO/SA)
Haut, heiß und rot (MA/SO/UR)
Herzschmerzen (SO/SA/UR)
Herzrhythmusstörungen (SO/UR)
Hitzegefühl (MA/SO/UR)
Hungergefühl
Gallendruckschmerz und Gallensteine (MA/SA/UR)
Katarrh (ME/SA)
Keuchhusten
Malaria (MA/MO/SA/UR)
Milzschwellung (ME/MO/SA/UR)
Nasenbluten und dicke Krusten in der Nase (MA/UR)
Rheumatische Beschwerden linkes Knie (MA/MO/SA/UR)
Rippenbogen, unter dem rechten, schmerzhaft (MA/SA/UR)
Schnupfen (ME/MO/SA/UR)
Stirnkopfschmerz
Schulterschmerz
Kreuzschmerzen (SO/SA)
Müdigkeit (MA/MO/SO/SA/UR)
Schweiß (MA/MO)
Übelkeit (MA/MO/UR)
Verschlechterung durch
Verbesserung durch
Abneigungen
Abneigung gegen Gesellschaft (ME/SA, AO/SA)
Vorlieben
Verlangen nach frischer Luft
Symptomatische Vergleichsmittel
Inhaltliche Vergleichsmittel
- Arnica montana (MA/SA/NE)
- Arsenicum album (SO/SA und JU/SA)
- Calendula officinalis
- Ceanothus americanus
- China (MA/MO/SA/UR)
- Ferrum metallicum (MA/SO/PL/SA)
- Helianthemum nummularium (SO/UR)
- Helianthus tuberosus (MA/VE/MO/SO/SA/UR ??)
- Hypericum
- Jodum (MA/SO/UR)
- Leptandra
- Natrium muriaticum (ME/SA)
- Natrium phosphoricum (MA/ME/MO/SA/UR)
- Phosphor (MO/JU)
Antidote
Komplementärmittel
Quellen
Albrodt: Illustrierte Enzyklopädie der Blütenessenzen
Bühring: Freiburger Heilpflanzenblätter Nr. 16 Sonnenblume
Bühring: Wilder Zimt und Sonnenkraut
Der neue Clarke: Enzyklopädie Band 4
Cochrane/Harvey: Die Enzyklopädie der Blütenessenzen
Ekl: Blütentherapie und Naturerfahrung
Fischer/Krug: Heilkräuter und Arzneipflanzen
Frankenberger: Das große Buch der Blütenessenzen
Grieve: A Modern Herbal
Leung: Chinesische Heilkräuter
Lonicerus: Kräuterbuch
Madaus: Lehrbuch der biologische Heilmittel
Rätsch: Indianische Heilkräuter
Stammel: Die Apotheke Manitous
Verreibungsprotokoll Helianthus annus-Verreibung 2.9.2001 Babelsberg bei
Björn Kuhfuss aufgeschrieben durch Andreas Bunkahle andreas.bunkahle@bunkahle.com
Verreibungsprotokolle Helianthus multiflorus vom 28.9. und 30.9.2001
Arbeitskreis Freiberg von Lutz Eicke L.Eicke@kwa-gmbh.de
Vonarburg: Homöotanik Band 2
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