Astrologie und Homöopathie (01.9.03, aktualisiert am 6.12.16)Artikel von Andreas BunkahleBereits in den 80er Jahren war Wolfgang Döbereiner der Vorreiter, der versucht hat, die Kunst der Astrologie mit der der Homöopathie in Verbindung zu bringen. Wolfgang Döbereiner ging dabei die Verknüpfungen dieser beiden Künste in einer Art und Weise an, die zeigt, daß er vom astrologischen Standpunkt aus dachte und kombinierte. Döbereiner war kein Homöopath, schon gar nicht ein Homöopath der Klassischen Homöopathie. Die Klassische Homöopathie zeichnet sich nämlich dadurch aus, daß sie in der Regel bestrebt ist, möglichst nur 1 oder maximal 2 Homöopathische Medikamente zur selben Zeit zu verschreiben. Es ist durchaus verständlich, warum Döbereiner dieser Richtung nicht folgen wollte bzw. nicht folgen konnte. Wer astrologisch arbeitet weiß, daß ein Horoskop ein durchaus komplexes Gefüge aufweisen kann. Wir haben es hier nicht mit Einzeleinflüssen zu tun, sondern mit vielen Faktoren, die untereinander verbunden sein können, sich gegenseitig beeinflussen und den Einfluß stärken oder auch abschwächen können. Insofern erscheint auf den ersten Blick eine Verbindung von Klassischer Homöopathie und Astrologie kaum möglich zu sein. Auf der astrologischen Seite sind komplexe Strukturen vorhanden und auf der homöopathischen Seite finden wir in der Regel nur einzelne homöopathische Mittel. Döbereiner zog hieraus den Schluß, daß es nach astrologischen Kriterien verfehlt wäre, nur ein einziges homöopathisches Mittel zu verschreiben, da im Horoskop vielfältigste Einflüsse sich zeigen. Konsequenterweise schlüsselte er alle astrologischen Einflüsse eines Horoskops in homöopathische Arzneien auf und verfocht damit die sogenannte Komplexhomöopathie.
Die Verbindung von Homöopathie und Astrologie Eine astrologische Konstellation Grundlegend dabei ist immer, daß ein homöopathisches Medikament durch eine astrologische Konstellation beschrieben werden kann und nur durch diese. Genau an dieser Stelle ist aber der Denkfehler. Denn geht man in der Regel davon aus, daß jede astrologische Konstellation in Form Faktor-X/Faktor-Y einem oder mehreren homöopathischen Medikamenten entspricht, so kommt man bei rund 500 bekannten homöopathischen Arzneimitteln, die in den gängigen Materia Medicas behandelt werden, in die Schwierigkeit, daß diese aber allesamt nicht identisch sind, sondern von denen jedes einzelne eine ihm eigene Symptomatik besitzt. Geht man nun hin und ordnet diese 500 Mittel den astrologischen Konstellationen zu, so findet man rein rechnerisch heraus, daß bei der Grundannahme lediglich von Zweier-Konstellationen es gar nicht so viele verschiedene Konstellationen geben kann wie Mittel. Denn bei 10 Planeten (Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter; Saturn, Uranus, Neptun, Pluto) sind lediglich 9+8+7+6+5+4+3+2+1= 45 Kombinationen möglich. Der Schluß, der hier naheliegt, ist einfach: Arzneimittelzuordnungen zu astrologischen Konstellationen müßten recht differenziert sein, um ein Mittel in seiner Spezifität zu erfassen. Nicht lediglich Zweier-Kombinationen als vielmehr auch Zuordnungen zu Dreier- und Mehrfachkombinationen müßten erfolgen. Als Beispiel möge hier die Kombination Saturn/Neptun dienen. Diese entspricht nach der mittlerweile allgemeinen Auffassungen der astromedizinischen Praktiker in Deutschland, die die Angabe von Döbereiner übernahmen, sowohl den Mitteln Lycopodium als auch Sepia. Lycopodium und Sepia sind nun aber deutlich unterscheidbare Mittel sowohl von der Essenz wie auch von der Symptomatik. Wo liegt rein astrologisch gesehen da dann der Unterschied? Studiert man beide Mittel eingehend anhand der Vorgehensweise der Homöopathieschulen von Bad Boll oder nach der Athener Schule von Vithoulkas, so läßt sich eine klare Essenz erkennen. Diese läßt sich auch astrologisch in Form von Konstellationen ausdrücken. Lycopodium entspricht nach meiner Zuordnung der Konstellation Mars/Chiron/Saturn/Uranus und Sepia entspricht der Konstellation Pluto/Uranus/Neptun. Einerseits konnte ich beim Studium der Arzneien erkennen, daß die Zuordnungen von Döbereiner oftmals meiner Erfahrung nach nicht richtig waren, und zum anderen, daß er die Besonderheit und Einmaligkeit der Arzneien nur ungenügend in Zweier-Konstellationen differenzieren konnte. In den meisten Fällen ist eine Differenzierung nur durch Mehrfachkonstellationen möglich. Dies führte zu intensiven Forschungen meinerseits und der Bestrebung, eine Übersicht über astrologische Zusammenhänge und homöopathische Arzneien aufzustellen. Die praktische Vorgehensweise Diese Vorgehensweise gestaltet sich im Groben wie folgt: Zunächst
einmal wird der Patient wie in einer homöopathischen Anamnese
über seine Leiden befragt. Diese Symptome werden aufgelistet und dann
anhand der Stichwortregister in den Werken "Medizinisch Astrologischen Repertoriums", "Medizin und Astrologie", "Astrologische Erfahrungsbilder" und "Homöopathie und Astrologie" auf die dahinterliegenden astrologischen Konstellationen untersucht. Man untersucht weiterhin, auf welcher Ebene der sogenannten astrologischen Ebenen-Pyramide die Ursache lokalisiert ist und sucht dann in dieser Ebene die für das Leiden möglichen astrologischen Konstellationen. Sind diese Konstellationen gefunden, so werden sie in homöopathische Arzneimittel übersetzt und es wird schließlich abermals überprüft, ob die gefundenen Arzneien auch wirklich zu der vorliegenden Problematik passen.
Dies kann auch mit dem Computerprogramm Petosiris ausgewertet werden, welches die eher mühsame Handarbeit des
Repertorisierens erleichtert. Die ausführliche Beschreibung dieser Techniken findet sich im Buch "Homöopathie und Astrologie", welches Ende 2016 erschienen ist: (Bild anklicken für weitere Informationen zu dem Buch) Diese Vorgehensweise ermöglicht erstmalig die Fach- und Kunstgerechte Verknüpfung der Künste der Astrologie und Homöopathie miteinander ohne die eine oder die andere Kunst durch die andere zu vergewaltigen. Man sollte Homöopathie nämlich nicht nur vom astrologischen Standpunkt aus betreiben, wie es Wolfgang Döbereiner tat, sondern diese auch homöopathischen Grundsätzen unterwerfen. Insbesondere die Beschäftigung mit der Essenz oder der Idee eines Mittels als zentralen Angelpunkt im Auge zu behalten, was astrologisch ausgedrückt die Konstellationen des Mittels wären, scheint mir astromedizinisch mehr als notwendig. Den Weg in diese modernere Form der Homöopathie haben da insbesondere die sogenannte Boller Schule bzw. Boller Richtung und die griechische Schule nach Vithoulkas geebnet. Zur Meisterung der Künste ist das Studium beider Richtungen unerläßlich.
Informationen zu den oben genannten Werken und entsprechende Links dazu:
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